Eine Firmenflotte muss nicht zwingend klassisch betrieben werden. Neben herkömmlichen Lösungen stehen Betrieben neu auch flexible Abo-Modelle zur Verfügung. Beide Konzepte haben ihre Vorteile.
Die Pickups der Weisse Arena Bergbahnen AG in Laax werden vorwiegend im Sommer benötigt, um die Bahnen in den schneefreien Hängen auf Vordermann zu bringen oder Wanderwege, Bikestrecken und Beschneiungsanlagen zu unterhalten. Winter für Winter besetzten ungenutzte Geländefahrzeuge deshalb Parkplätze, die eigentlich für die Besucher des 224 Pistenkilometer grossen Skigebiets vorgesehen wären. Alternativen zur Ganzjahres-Firmenflotte waren lange spärlich gesät, doch mit dem Aufkommen von Auto-Abos änderte sich das», sagt Corsin Clopath, Leiter Pistenrettungsdienst bei der Weisse Arena Bergbahnen AG. Seit drei Jahren löst das Unternehmen deshalb für die Sommermonate ein befristetes Auto-Abo für acht Firmenfahrzeuge. Sechs davon werden für den Bahnunterhalt benötigt, zwei für den Gastrobetrieb. «Im Winter analysieren wir, welchen Bedarf wir für die kommende Saison haben, und sprechen uns mit UPTO, dem Anbieter unserer Abonnemente, ab», so Corsin Clopath. Der Bedarf ist abhängig von den Arbeiten, die es zu tun gibt: «Wenn grosse Bauprojekte anstehen, stellen wir zum einen mehr Arbeitskräfte an, die ein Fahrzeug benötigen. Zum anderen gibt es mehr Material, das den Berg hoch transportiert werden muss, was wiederum den Bedarf an Fahrzeugen erhöht.» Mit der Abo-Lösung sind die Bergbahnen um einiges flexibler, weil sie genau jene Modelle und so viele Fahrzeuge abonnieren können, wie sie tatsächlich benötigen. «Zudem ist gewährleistet, dass sich die Autos stets in einem neuwertigen Zustand befinden. Das kommt uns um einiges günstiger, als wenn wir die ganze Flotte ständig in Schuss halten müssten», ergänzt Corsin Clopath.
Die Firma Notterkran AG hingegen benötigt ihre Firmenwagen das ganze Jahr über. 47 Fahrzeuge umfasst die Flotte derzeit, darunter befinden sich Sprinter für den Betrieb und Personenwagen für die Aussendienstmitarbeitenden. In naher Zukunft soll die Flotte auf 55 Fahrzeuge anwachsen. «Früher haben wir den gesamten Fuhrpark inhouse gemanagt», erklärt Patrick Schläpfer, Leiter Finanzen. «Eine Person in der Verwaltung trug die Gesamtverantwortung, wobei sich die Standorte oder gar einzelne Mitarbeitende je nach Situation selbst um die Flotte gekümmert haben.» Um Ordnung und Struktur in den Betrieb zu bringen, haben sich die Verantwortlichen entschieden, das gesamte Flottenmanagement auszulagern. Seit diesem Jahr übernimmt UPTO deshalb das Flottenmanagement der Kranfirma mit Sitz in Boswil. Beschaffung, Betrieb und Verkauf der Fahrzeuge werden vom Mobilitätsprofi übernommen. Das rechne sich für das Unternehmen, insbesondere aus Ressourcensicht, erklärt Patrick Schläpfer: «Durch die Auslagerung des Flottenmanagements können sich unsere Mitarbeitenden wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.»
Beide Betriebe schätzen es, dass ihre individuellen Wünsche betreffend Marken, Modellen und Ausstattung bei der Beschaffung berücksichtigt werden. Für die Weisse Arena Gruppe geht der Service somit über das klassische Auto-Abo hinaus: Firmenkundinnen und -kunden haben die Möglichkeit, Autos im Abo nach Spezialwünschen konfigurieren zu lassen, wie dies auch beim Flottenmanagement der Fall ist. «Wir benötigen zum Beispiel spezielle Aluminiumbrücken für die Pickups, damit wir Bahnteile transportieren können», so der Bündner. Sowohl in Laax als auch in Boswil arbeiten in den Betrieben erfahrene Mechanikerinnen und Mechaniker. Sie entscheiden, über wie viel Leistung, Ladefläche oder Hubraum die Fahrzeuge verfügen sollen. «Die Bedürfnisse werden mir von den Lenkerinnen und Lenkern gemeldet. Die Mechaniker wiederum prüfen, welche Fahrzeuge die Bedürfnisse am besten abdecken, und ich schaue mit dem Flottenbetreiber, dass wir die entsprechenden Fahrzeuge erhalten», sagt Patrick Schläpfer.
Egal ob umfassendes Flottenmanagement oder Auto-Abo: Der tägliche Betrieb der Fahrzeuge unterscheidet sich kaum. Sowohl Reifenwechsel, Service als auch Schadenabwicklung werden vom Flottenmanager übernommen, eine Meldung an diesen genügt. «Wenn ein Service ansteht, wird automatisch ein Termin mit der Garage vereinbart und die Abholung der Fahrzeuge bei uns organisiert. Gleiches gilt auch für den Reifenwechsel. Einzig das Schadenformular müssen unsere Mitarbeitenden in einem Schadenfall selbst ausfüllen», erklärt Patrick Schläpfer. Die grösste Erleichterung bestehe beim Umschreiben von Autos, ergänzt er: «Wir sind sehr froh, dass wir den aufwendigen Prozess eines Nummernwechsels auslagern konnten. Zudem schätzt man beim Kranunternehmen, dass die Autos gebrauchsfertig geliefert werden – sowohl was den Innen- als auch Aussenbereich anbelangt. Die Fahrzeugbeschriftung wie auch der Aus- und Wiedereinbau der Inneneinrichtung eines Servicebusses mussten früher separat organisiert werden. «Für uns bedeutete dies, dass wir das frisch gelieferte Auto sogleich wieder weggeben mussten, was ineffizient und mit einem grossen Mehraufwand verbunden war», erklärt er weiter.
«Durch die Auslagerung des Flottenmanagements können sich unsere Mitarbeitenden wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.»
Dass mit dem Griff zum Telefon oftmals der Löwenanteil der Arbeit erledigt ist, schätzt auch Corsin Clopath: «Dadurch, dass wir Jahr für Jahr neue Fahrzeuge erhalten, fällt ein Grossteil des Unterhaltsaufwands weg. Auch beim regulären Service oder beim Reifenwechsel gibt es für unsere Leute kaum etwas zu tun. Das erleichtert unsere tägliche Arbeit sehr.» Ein weiterer Vorteil beider Konzepte ist der monatliche Fixpreis: Die Betriebe wissen so schon im Vorfeld, mit welchen Kosten sie zu rechnen haben. Einzig die Treibstoffkosten werden bei der Weisse Arena Gruppe separat abgerechnet. «Die meisten unserer Fahrzeuge werden mit Diesel betrieben, beispielsweise auch die Pistenfahrzeuge. Deshalb kaufen wir den Treibstoff in grossen Mengen ein und können dadurch von einem Rabatt profitieren. Unsere Fahrzeuge betanken wir dann an den firmeneigenen Tankstellen», erklärt Corsin Clopath. Bei der Notterkran AG hingegen sind selbst die Treibstoffkosten im monatlichen Fixpreis inbegriffen. Der Pauschalbetrag wird aufgrund der vermutlich benötigten Kilometer prognostiziert und verrechnet. Nach einem halben Jahr erhält die Firma je nach tatsächlich gebrauchter Kraftstoffmenge und allfälligen Schadenfällen Geld zurück oder muss nachzahlen.
Beide Unternehmen planen, demnächst Elektroautos in ihre Flotte aufzunehmen. «Wir wollen bis 2030 klimaneutral sein. Eine grüne Flotte zu haben, ist deshalb zentral für uns. Allerdings braucht es dazu die entsprechenden Fahrzeuge auf dem Markt», erklärt Corsin Clopath. Gerade bei den Geländefahrzeugen sei das Angebot derzeit noch rar. Sobald sich dies ändere, werde man mit dem Flottenmanager zusammensitzen. Auch Patrick Schläpfer wird sich bald mit dem Flottenmanager über die Elektrifizierung der Flotte unterhalten. Die Anschaffung von Elektrofahrzeugen sei gemeinsam mit dessen Expertise sicher einfacher. Ob eine Abo-Lösung künftig auch für die Kranfirma eine Option ist, bleibt offen. «Sicher nicht für die ganze Flotte, möglicherweise aber für die Autos von neuen Aussendienstmitarbeitenden während der Probezeit – bis sicher ist, dass diese im Unternehmen bleiben. Damit könnte man einer unnötigen Vergrösserung der Flotte entgegenwirken», sagt er.
Die Weisse Arena Bergbahnen AG, als Tochterfirma der Weisse Arena Gruppe in Laax, sorgt mit rund 250 Mitarbeitenden für einen unvergesslichen Tag am Berg. Durch sie werden 28 Bahnanlagen betrieben, die an Spitzentagen über 20’000 Gäste befördern. Die Pistenpräparation sorgt für beste Verhältnisse auf 224 Kilometern, in fünf Snowparks und zwei Halfpipes. Des Weiteren gehören die Bereiche Beschneiung, Pistenrettung, Liftticketverkauf sowie Infrastruktur zur Weisse Arena Bergbahnen AG.
Die Notterkran AG ist führende Anbieterin von Lösungen mit Aufbaukranen und Hakengeräten in der Schweiz. Ihr Schwerpunkt liegt in der umfassenden Kundenbetreuung von der Beratung, Projektierung über den Aufbau bis zum Service. In der Notterkran Group arbeiten weltweit über 120 Personen an fünf Standorten.
Für welche Betriebe lohnt sich ein Auto-Abo?
Auto-Abos werden oftmals als Ergänzung zu einer bestehenden Flotte gewählt, zum Beispiel für ein zeitlich beschränktes Projekt, bei dem mehr Fahrzeuge benötigt werden, oder für temporäre Mitarbeitende. Die Abo-Lösung eignet sich zudem für Start-ups, die noch nicht wissen, wie sich das Geschäft entwickelt, und deshalb noch nicht absehen können, wie viele Fahrzeuge sie künftig benötigen. Geht die Nutzungsdauer über zwölf Monate hinaus, raten wir in der Regel zu einem klassischen Flottenmanagement. Der Vorteil beim Auto-Abo ist, dass die Mitarbeitenden sofort mobil sind und die Betriebe die Fahrzeuge auch nur für wenige Monate mieten können.
Welchen Unternehmen raten Sie zu einem externen Flottenmanagement?
Grundsätzlich gilt: Je mehr Fahrzeuge die Firmenflotte umfasst und je mehr Kilometer die Fahrzeuge fahren, desto eher lohnt es sich, das Flottenmanagement auszulagern. Ab zehn Fahrzeugen ist der Aufwand für den Inhouse-Betrieb meist zu gross. Firmen, die von Beginn weg wissen, dass sie die Fahrzeuge langfristig nutzen werden, raten wir ebenfalls zu einer Auslagerung des Flottenbetriebs. Damit die Firmen dennoch flexibel bleiben und selbst entscheiden können, kann das von uns angebotene Flottenmanagement monatlich gekündigt werden, wenn man vom Nutzen nicht überzeugt ist.
Neu bietet UPTO auch eine kostenlose Chancen-Risiken-Analyse zur Elektrifizierung von Flotten an. Was versprechen Sie sich davon?
Wir haben festgestellt, dass viele Betriebe die Elektrifizierung zwar vorantreiben möchten, dabei aber mit Unsicherheiten konfrontiert sind, was beispielsweise die Produktivität einer E-Flotte oder die nötige Infrastruktur anbelangt. Mit Hilfe unserer kostenlosen Analyse können wir diese offenen Punkte gemeinsam klären und unseren Kundinnen und Kunden eine individuelle, auf sie zugeschnittene Lösung anbieten. Unser Ziel ist dabei nicht die komplette Elektrifizierung einer Flotte von heute auf morgen. Auch eine Teilelektrifizierung, die Anschaffung von Hybridfahrzeugen oder die Erhöhung der Sharing-Quote sind ein grosser Schritt, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren.