Gesundheit

Zahnunfall – Was tun und wer zahlt?

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Ein Zahnunfall kann jederzeit und überall passieren – ob beim Sport, im Haushalt oder bei der Arbeit. Die Folgen solcher Unfälle sind nicht selten ausgeschlagene, gebrochene oder gelockerte Zähne. Das ist zum einen schmerzhaft, kann aber auch langfristige Auswirkungen auf die Mundgesundheit und auf Ihr Lächeln haben.

Egal ob ausgeschlagene Zähne nach einem Unfall oder nur ein schmerzhaftes Missgeschick beim Essen, viele Betroffene stellen sich ähnliche Fragen: Wann handelt es sich um einen Zahnunfall? Sind die Zähne bei einem Unfall versichert? Welche Schritte sollte man sofort unternehmen? Wer übernimmt die Kosten? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Was zählt als Zahnunfall?

Ein Zahnunfall liegt vor, wenn eine plötzliche, unerwartete und gewaltsame Einwirkung auf die Zähne erfolgt, die zu einer akuten Schädigung führt.

Solche Unfälle können durch verschiedene Ereignisse verursacht werden, zum Beispiel durch Stürze, Schläge oder andere direkte Einwirkungen. Zu den häufigsten Ursachen zählen Sportverletzungen, insbesondere bei Kontaktsportarten wie Fussball, Hockey oder Boxen. Auch im Alltag, ob im Haushalt, auf der Strasse oder beim Spielen, kann ein Sturz oder Zusammenstoss schnell zu einem Zahnunfall führen. Selbst Verkehrsunfälle – ob mit dem Auto oder mit dem Velo – sind eine häufige Ursache für Zahnverletzungen, die oft auch den Kiefer betreffen.

Was zählt nicht als Zahnunfall

Neben den genannten Unfällen gibt es aber auch natürliche Ursachen für Schäden an den Zähnen, die nicht in die Kategorie Zahnunfall fallen:

  • Karies: Karies ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung, die den Zahnschmelz angreift und zu Löchern im Zahn führt. Das geschieht allmählich und ist nicht auf eine plötzliche Einwirkung zurückzuführen.
  • Zahnschäden durch Alter: Mit zunehmendem Alter kann es zu Abnutzungserscheinungen der Zähne kommen, wie z. B. Abnutzung des Zahnschmelzes oder Rückgang des Zahnfleisches. Diese Veränderungen sind altersbedingt und entwickeln sich über einen längeren Zeitraum.
  • Erkrankungen: Erkrankungen wie Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) oder Zahnfehlstellungen sind ebenfalls keine Folgen eines plötzlichen Unfalls, sondern entstehen durch langfristige Prozesse oder genetische Faktoren.

Sind Zähne bei einem Unfall versichert?

In der Schweiz können Zahnschäden, die durch einen Unfall verursacht wurden, unter bestimmten Bedingungen versichert werden. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deckt die obligatorische Unfallversicherung – die über die Arbeitgeberin oder den Arbeitgeber abgeschlossen wird – in der Regel die zahnärztlichen Behandlungskosten. Diese Versicherung greift sowohl bei Unfällen am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit.

Nicht erwerbstätige Personen wie Studierende, Rentnerinnen und Rentner oder Personen, die weniger als acht Stunden pro Woche arbeiten, müssen das Unfallrisiko in ihrer Grundversicherung einschliessen.

Für umfassendere Absicherungsmöglichkeiten gibt es private Unfall- oder Zahnzusatzversicherungen. Diese können Behandlungen abdecken, die über die Basisleistungen der obligatorischen Versicherungen hinausgehen. Zum Beispiel ästhetische Zahnsanierungen oder Routinebehandlungen wie die jährliche Dentalhygiene.

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Was tun bei einem Schlag auf den Zahn?

Ein Schlag auf den Zahn kann verschiedene Schäden verursachen: von leichten Lockerungen bis hin zu schweren Brüchen oder dem vollständigen Ausschlagen des Zahns. Das sollten Sie in einem solchen Fall tun:

  1. Sofortige Inspektion: Untersuchen Sie den betroffenen Zahn und das umliegende Zahnfleisch auf sichtbare Schäden, Blutungen oder Schwellungen.
  2. Blutungen stoppen: Drücken Sie vorsichtig eine sterile Gaze oder ein sauberes Taschentuch auf die betroffene Stelle, bis die Blutung nachlässt.
  3. Kühlen: Kühlen Sie den betroffenen Bereich von aussen mit einem Eisbeutel oder einem Coolpack, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.

Unterschiede bei einem lockeren, gebrochenen oder ausgeschlagenen Zahn

Lockere Zähne

Wenn ein Zahn nach einem Unfall im Zahnfleisch schwankt, aber noch im Kiefer verankert ist, nennt man das einen lockeren Zahn. Häufig ist ein lockerer Zahn die Folge eines leichteren Traumas, etwa eines Sturzes oder eines leichten Schlags. Hier fällt der Zahn nicht vollständig aus, trotzdem kann eine solche Verletzung erhebliche Schmerzen verursachen. In vielen Fällen kann man den Zahn durch eine Schienung stabilisieren, damit er wieder fest anwächst. Schnelles Handeln und eine zahnärztliche Untersuchung sind entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.

Gebrochene Zähne

Ein gebrochener Zahn kann unterschiedlich stark beschädigt sein, von einem kleinen Absplittern bis hin zu einem vollständigen Bruch, der bis zur Zahnwurzel reicht. Diese Art von Zahnverletzung tritt oft bei stärkeren Einwirkungen auf, beispielsweise durch einen harten Aufprall oder Verkehrsunfall. Ein gebrochener Zahn kann sehr schmerzhaft sein, vor allem wenn der Zahnnerv freigelegt wird. Je nach Schweregrad der Verletzung kann der Zahn repariert bzw. durch eine Krone geschützt werden oder in schwerwiegenden Fällen eine Wurzelbehandlung erforderlich machen.

Ausgeschlagene Zähne

Die schwerwiegendste Form der Zahnverletzung ist ein ausgeschlagener Zahn. Bei dieser Verletzung wurde der Zahn vollständig aus seinem Zahnfach gelöst. Solche Verletzungen treten meist bei heftigen Schlägen oder Stürzen auf. Es ist wichtig, den Zahn so schnell wie möglich wieder einzusetzen, da die Chancen, dass er wieder einwächst, mit der Zeit abnehmen. Der Zahn sollte in einer Zahnrettungsbox, in kalter Milch oder in der eigenen Mundhöhle aufbewahrt und innerhalb von 30 Minuten bis maximal zwei Stunden von der Zahnärztin oder vom Zahnarzt behandelt werden.

Ausgeschlagene Zähne sofort in die Zahnrettungsbox

Wenn Sie den ausgeschlagenen Zahn sofort in der Zahnrettungsbox platzieren, wird die Wurzeloberfläche vor Austrocknung geschützt, was die Chancen für eine erfolgreiche Wiedereinsetzung erhöht.

Zahnrettungsbox: Wertvolles Hilfsmittel bei Zahnunfällen

Eine Zahnrettungsbox ist ein unverzichtbares Hilfsmittel, das im Falle eines Zahnunfalls den Unterschied zwischen dem Verlust und der Rettung eines Zahns ausmachen kann. Diese speziellen Behälter sind mit einer Nährlösung gefüllt, die ausgeschlagene Zähne bis zu 24 Stunden am Leben erhalten kann.

Zahnrettungsboxen sind in Apotheken und bei vielen Zahnärztinnen und Zahnärzten erhältlich und sollten in keinem Erste-Hilfe-Set fehlen, insbesondere in Haushalten mit Kindern.

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