Gesundheit

Telemedizin einfach erklärt: Alles, was Sie wissen müssen

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Zur Arztpraxis fahren, die Versichertenkarte vorzeigen und im Wartezimmer neben anderen Patientinnen und Patienten warten – so sah ein Arztbesuch früher aus. Mit der Telemedizin hat sich dies jedoch grundlegend verändert.

Durch die Telemedizin lassen sich Diagnosen und Therapien vom heimischen Wohnzimmer aus erhalten und durchführen – zumindest teilweise. Hierzu erfolgt in der Regel eine Fernbehandlung über eine sogenannte Videosprechstunde. Damit vereint sie die ärztliche Versorgung mit den Vorteilen, die uns das digitale Zeitalter bietet.

Telemedizin: Was ist das eigentlich?

Telemedizin ermöglicht es Ärztinnen und Ärzten, medizinische Leistungen digital und über räumliche Distanz zu erbringen. Sie nutzen dabei Technologien wie Videoanrufe, Apps oder spezielle Plattformen, um Diagnosen zu stellen, Rezepte auszustellen oder Therapien zu überwachen. Diese moderne Form der Versorgung verbindet die klassischen Standards der Medizin mit den Möglichkeiten der Digitalisierung.

Ein Blick in die Praxis

Eine Patientin hat einen Migräneanfall und kann das Haus nicht verlassen. Über eine Videosprechstunde schildert sie ihre Symptome einem Arzt. Direkt nach dem Gespräch erhält sie das Rezept digital oder kann es zusammen mit den verschriebenen Medikamenten in der Apotheke abholen. Auch die Verlängerung eines Arbeitsunfähigkeitszeugnisses ist auf diesem Weg möglich.

Die Telemedizin ist eine wichtige Ergänzung zur traditionellen medizinischen Versorgung und erleichtert den Alltag sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Fachkräfte. Die Telemedizin verfolgt dabei drei konkrete Ziele:

  • Senkung der Kosten im Gesundheitswesen 
  • Kompensation des Mangels an medizinischem Personal
  • Sicherstellung des Zugangs zu den bestmöglichen medizinischen Leistungen für alle
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Die Vor- und Nachteile der Telemedizin in der Übersicht

Wie jede Innovation bringt auch die Telemedizin sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich. Hier ein Überblick:

Vorteile:

  • Zeit- und Kosteneinsparungen: Patientinnen und Patienten sparen Anfahrtswege und Wartezeiten. Gleichzeitig sind Versicherungsprämien bei telemedizinischen Modellen oft um 10 bis 20 Prozent günstiger.
  • Reduziertes Infektionsrisiko: Da kein persönlicher Kontakt nötig ist, sinkt das Risiko, sich im Wartezimmer anzustecken.
  • Kontinuierliche Überwachung: Chronisch Erkrankte können regelmässig und unkompliziert betreut werden.
  • Besserer fachlicher Austausch: Ärztinnen und Ärzte können sich über digitale Kanäle schnell zu komplizierten Fällen austauschen.

Herausforderungen:

  • Begrenzte Diagnostik: Nicht alle Beschwerden können digital zuverlässig beurteilt werden. Manchmal braucht es eine physische Untersuchung.
  • Weniger persönlicher Kontakt: Ein Vertrauensverhältnis zwischen Fachkräften und Patientinnen und Patienten kann weniger gut aufgebaut werden.
  • Eingeschränkte Ärzteauswahl: Oft gibt es keine freie Arztwahl, insbesondere bei Krankenkassenmodellen.

Qualität durch klare Regeln und Expertenwissen

Persönliche Besuche sind nach wie vor wichtig, aber oft ist ein unmittelbarer Arztbesuch nicht notwendig. Die Telemedizin unterliegt klaren Regeln und Standards, die eine hohe Versorgungsqualität gewährleisten. Ausserdem müssen Ärztinnen und Ärzte spezielle Fortbildungen absolvieren, um telemedizinische Leistungen auf höchstem Niveau erbringen zu können.

Die unterschiedlichen Arten der Telemedizin

Die Telemedizin hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und umfasst inzwischen verschiedene Modelle und Anwendungsbereiche. Hier sind die wichtigsten Formen im Überblick:

  • Videosprechstunde: Sofa statt Wartezimmer

    Die Videosprechstunde ist die am häufigsten genutzte Form der Telemedizin. Sie ermöglicht es Patientinnen und Patienten, über ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone, Tablet oder einen Computer mit Ärztinnen und Ärzten in Kontakt zu treten. Dabei können sie Symptome schildern und – falls vorhanden – Dokumente wie Befunde oder Bilder hochladen.

    Wann kommt die Videosprechstunde zum Einsatz?

    • Arbeitsunfähigkeitszeugnisse: Für die Ausstellung oder Verlängerung genügt oft ein kurzes Gespräch, ohne dass ein Besuch in der Praxis nötig ist.
    • Einfache Beschwerden: Symptome wie Erkältungen, Migräne oder andere vorübergehende Beschwerden können dank Telemedizin problemlos mit der Hausärztin oder dem Hausarzt digital besprochen werden.
    • Psychologische Beratung: Für Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen bietet die Videosprechstunde eine stressfreie Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten, ohne das Haus verlassen zu müssen.

    Wichtig: Videosprechstunden eignen sich nur für Anliegen, die keine physische Untersuchung erfordern. In akuten Fällen, bei Notfällen oder körperlichen Symptomen, die einer bedürfen, bleibt der Besuch in der Praxis oder im Spital notwendig.

  • Telediagnostik: Eine fachgerechte Ferndiagnostik

    Die Telediagnostik ermöglicht es Personen, medizinische Daten wie Bilder oder Videos digital an Ärztinnen und Ärzte zu übermitteln. Diese können die Daten analysieren und auf dieser Basis Diagnosen stellen oder weitere Schritte einleiten.

    Häufige Einsatzgebiete der Telediagnostik:

    • Hauterkrankungen (Teledermatologie): Patientinnen und Patienten senden Bilder von Hautirritationen, verdächtigen Muttermalen oder chronischen Wunden. Ärztinnen und Ärzte beurteilen diese und geben Empfehlungen für die Behandlung oder raten zu einem persönlichen Besuch in der Praxis.
    • Telepathologie: Bei Operationen, bei denen der Verdacht auf einen Tumor besteht, entnimmt das Ärzteteam Gewebeproben und übermittelt die Daten digital an spezialisierte Pathologinnen und Pathologen. Diese beurteilen das Gewebe in Echtzeit, ohne vor Ort sein zu müssen, und unterstützen so die Entscheidung über das weitere Vorgehen.

    Die Telediagnostik ist nicht nur praktisch, sondern ermöglicht auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Fachkräften. Selbst über grosse Distanzen hinweg. In einigen Fällen kann sie einen Besuch vor Ort ersetzen, jedoch bleibt sie bei komplizierten Befunden oder eingeschränkten technischen Möglichkeiten auf unterstützende Massnahmen beschränkt.

  • Teletherapie: Unterstützung aus der Ferne

    Die Teletherapie ist ein weiterer Bereich der Telemedizin, der häufig als digitale therapeutische Begleitung beschrieben wird. Ärztinnen und Ärzte oder Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten nutzen dieses Konzept beispielsweise, um Patientinnen und Patienten nach orthopädischen Operationen zu unterstützen. Über Videoanrufe kann das medizinische Fachpersonal prüfen, ob die Übungen korrekt ausgeführt werden, und gezielt Anweisungen geben.

  • Telekonzil: Die direkte Kommunikation zwischen den Ärzten

    Beim Telekonzil handelt es sich um den digitalen Austausch zwischen Ärztinnen, Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften. Über Videokonferenzen oder ähnliche Technologien können sie sich zu komplexen Fällen beraten und Behandlungsmöglichkeiten besprechen.

    Beispiele für den Einsatz des Telekonzils:

    • In der Wundversorgung diskutiert das medizinische Fachpersonal gemeinsam mit Pflegekräften über den Heilungsprozess chronischer Wunden und mögliche nächste Schritte.
    • Bei akuten Notfällen leiten Spezialistinnen und Spezialisten Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter per Telefon oder Video an, damit diese sofortige Massnahmen ergreifen können.

    Das Telekonzil ermöglicht eine enge Zusammenarbeit, unabhängig vom geografischen Standort der Beteiligten, und verbessert so die medizinische Versorgung. 

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Wie funktioniert Telemedizin in der Schweiz?

In der Schweiz ist die Telemedizin, auch unter dem Begriff Telmed bekannt, ein etabliertes Versicherungsmodell. Es gehört neben dem Hausarzt- und Standardmodell zu den beliebtesten Optionen in der Grundversicherung. Bei gesundheitlichen Problemen sind die Versicherten verpflichtet, sich zuerst an eine medizinische Hotline zu wenden, die in der Regel kostenlos ist. Dort erhalten sie vom Fachpersonal eine erste Beratung und werden, falls erforderlich, an eine Ärztin, einen Arzt oder ein Spital überwiesen.

Dieser Service ist rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche verfügbar und hilft dabei, gesundheitliche Anliegen schnell und unkompliziert zu klären. Versicherte profitieren zusätzlich von einer deutlichen Ersparnis: Die Prämien des Telmed-Modells sind in der Regel 10 bis 20 Prozent günstiger als bei herkömmlichen Versicherungsmodellen.

Wichtig: Handelt es sich um einen akuten Notfall, sollten Sie selbstverständlich sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen oder unter der Rufnummer 144 eine Ambulanz anfordern.

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