Gesundheit

Weniger Stress dank Achtsamkeits-App? Ein Selbstversuch

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Wie ironisch: Ich soll einen Text über Stress schreiben, doch es klappt nicht – ich bin schlicht und einfach zu gestresst. Da kommt der rettende Input, doch eine Meditations-App auszuprobieren. Und dann darüber zu berichten.

Tag 1. Der Augenblick für eine kleine Achtsamkeits-Challenge ist günstig: Ich bin supergestresst. Wieder mal ist Montag. Das heisst: Ich arbeite – mein Mann übernimmt die Kinderbetreuung. Doch der liegt gerade im Spital, vollgepumpt mit Schmerzmitteln. Arbeitsunfall. Zum Kleinen schaut daher die eilends organisierte Nanny. Unser Achtmonatiger kennt sie bestens, aber es funktioniert trotzdem nicht. Sein Geschrei übertönt die Musik aus meinen Kopfhörern. Oh, Homeoffice! Ich liebe und ich hasse dich. Abwechslungsweise.

Meditieren über Dankbarkeit

Irgendwie schlagen wir uns alle den Tag um die Ohren. Um 18.30 Uhr fahre ich den Computer herunter. Nicht, dass ich fertig wäre, aber egal. Zwischen Stuhl und Bank, essen und füttern, lade ich die Meditations-App «MyLife» auf mein Smartphone herunter. MyLife hat nämlich beim unabhängigen Test des ZHAW Gesundheitsratgebers am besten abgeschnitten. Und weil ich selbst keine Zeit gehabt hätte, dutzende Meditations-Apps zu analysieren, griff ich gerne auf die Auswertung der ZHAW zurück. Die App fragt, wie ich mich gerade fühle (körperlich, mental, emotional). Ja, wie fühle ich mich? Nach dem chaotischen Tag ist allein dieser Gedanke schon ein winziger Moment des Innehaltens. Tut irgendwie gut. Die App schlägt mir eine fünfminütige Meditation zum Thema Dankbarkeit vor, was ich schliesslich um 23.26 Uhr beherzige. Obwohl die Sprecherin für meinen Geschmack etwas zu kurze Pausen macht, hilft sie mir, herunterzufahren und mich mit guten Gedanken schlafenzulegen. 

Tag 2 läuft besser an. Ich arbeite heute nicht, und mein Mann darf nach Hause. Am Nachmittag finde ich Zeit für eine Meditation zum Thema Sinneswahrnehmungen. Gestern hat mich gestört, dass die App nicht nur vorher, sondern auch nachher fragt, wie es mir geht. Jetzt finde ich das gar nicht mehr so schlecht: Mir wird bewusst, dass mich die Übung tatsächlich entspannt hat. Abends, während ich den Sohnemann in den Schlaf stille, erzähle ich mir selbst in Gedanken, wofür ich dankbar bin. Es geht mir so gut! Egal, wie oft ich diese Nacht geweckt werde.

Atemübungen

Tag 3 ist wieder ein Arbeitstag. Diesmal sind die Grossmutter und der lädierte Papa für den Nachwuchs da. Aber auch heute gibts mehr Geschrei als gewöhnlich. Ganz so dicke wie vorgestern kommt es zwar nicht, dennoch raucht mir am Ende gehörig der Kopf. Es geht schon wieder gegen sieben. Trotz Babygejammer bleibe ich noch im Arbeitszimmer für drei Minuten «achtsames Atmen». Zugegeben, bisher habe ich aus rein pragmatischen Gründen immer die kürzeste Meditation gewählt. Nun ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass ich ganz gerne noch etwas länger so verharren und einfach nur ATMEN würde. Morgen. Morgen leiste ich mir fünf Minuten. Oder sieben. Freue mich schon.

Wenn der Stress selbstgewählt ist

Tag 4. Na ja. Aus dem schönen Vorsatz ist nichts geworden. Mein Tag ist durchgetaktet von früh bis spät. Selbst schuld, wer sich trotz diverser Termine in den Kopf setzt, nebenbei mal rasch zehn Kilo Äpfel zu Mus zu verarbeiten. In einer Stillpause fällt mir die gestrige Übung ein und ich versuche, ein paar Minuten lang ganz bewusst zu atmen. Für einen kurzen Moment gelingt es, dann hüpfen meine Gedanken bereits wieder davon, zu all den vielen To-dos …

Tag 5. Schon wieder volles Programm. Irgendwann flattert eine sympathische Erinnerung an die MyLife-App in die Mailbox. Ich ahne schon, dass es heute schwierig wird. Wir sind den ganzen Tag unterwegs. Als spätabends endlich Ruhe einkehrt, greife ich doch noch zum Smartphone. Unter den individualisierten Vorschlägen von MyLife ist ein fünfminütiger Bodyscan. Gar nicht schlecht, als Vorbereitung fürs Einschlafen. Jedenfalls fühle ich mich zum ersten Mal heute ganz «bei mir».

Multitasking und ständige Unterbrechungen: Eltern von kleinen Kindern haben den Kopf oft überall gleichzeitig.

Gestresst, getrieben, fremdbestimmt

Tag 6. Ich liebe mein Kind von ganzem Herzen. Und doch: Es ist gewöhnungsbedürftig, nie mehr wirklich frei zu haben. An diesem Samstag fühle ich mich getrieben und fremdbestimmt. Folgerichtig schlägt mir MyLife eine Meditation namens «Joy» vor. Ich soll mich mit anderen Menschen (ob ich sie mag oder nicht) freuen und ihnen das Beste wünschen. Das spricht mich an und ich versuche, gedanklich und emotional zu folgen. Aber es geht mir alles zu schnell in diesen acht Minuten. Die eigenen Gefühle so gezielt zu steuern, das will gelernt sein.

Tag 7. Schon Mitte Nachmittag meditiert! Nur drei Minuten, dafür stöbere ich noch ein wenig in der App: Da gibt es ganze Meditationsblöcke zu bestimmten Themen (etwa Schlaf, ADHS, Perfektionismus) oder für bestimmte Zielgruppen (wie Sportlerinnen und Sportler, Kinder, Schwangere). Ich bin überrascht vom Umfang des Angebots. Auch wenn vieles der zahlenden Kundschaft vorbehalten ist, gibt es immer noch genügend kostenlose Meditationen.

Wie lebe ich bewusster?

Mein Fazit nach dieser Woche: Es hat Spass gemacht, mit MyLife unterwegs zu sein. Nützliche Infos, interessante Denkanstösse und wohltuende Ruhepausen – insgesamt 29 Minuten und 33 Sekunden nur für mich. Diese Zeit hätte ich mir sonst definitiv nicht genommen. Selbstverständlich hat sich mein Stress nicht plötzlich in Luft aufgelöst, dafür war die Frist meines Selbstversuchs viel zu kurz bemessen. Aber ich habe meinen gefühlten Stress von Tag zu Tag bewusster wahrgenommen. Immerhin! Und die App hat mir geholfen, fast ohne Zeitaufwand ganz kleine Schritte in Richtung Achtsamkeit zu machen. Ich habe fest vor, auf diesem Weg weiterzugehen.

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