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Reisekrankheiten: Tipps zur Vorbeugung und Behandlung

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Übelkeit, Durchfall, laufende Nase: Eine angeschlagene Gesundheit kann die schönste Reise ruinieren. Erfahren Sie, wie Sie sich vor Reisekrankheiten schützen und Ihre Ferien unbeschwert geniessen können.

Nach langer Vorfreude der grosse Frust – nichts ist so ärgerlich, wie während der Ferien oder auf einer Weltreise krank zu werden. Doch wer reist, setzt sich besonderen Risiken aus. Deshalb ist es sogar wahrscheinlicher, unterwegs zu erkranken als zuhause. Meist handelt es sich dabei nicht um eine Infektions- oder Tropenkrankheit, sondern um eines dieser harmlosen, aber lästigen Übel: Verdauungsbeschwerden, Reiseübelkeit oder eine simple Erkältung. Auch wenn sie sich nicht immer vermeiden lassen, ist Vorbeugen in vielen Fällen möglich.

Reiseübelkeit (Kinetose)

Gerade erst abgereist und bereits elend? Die Reiseübelkeit oder Reisekrankheit kann anfällige Personen in praktisch jedem Verkehrsmittel ereilen: auf Schiffen (Seekrankheit), im Auto, Bus oder Neigezug (Landkrankheit) oder im Flugzeug. Eine Kinetose kündigt sich oft mit Frösteln, Blässe und kaltem Schweiss an. Später können Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen. Kinder sind besonders häufig betroffen. Plastiktüte, Feuchttücher und Desinfektionsmittel sollten immer griffbereit sein.

Tipps gegen Reisekrankheit

  1. Kein leerer Magen. Essen Sie vor der Abreise etwas Leichtes und halten Sie Snacks für unterwegs bereit. 
  2. Kaugummi kauen. Am besten mit Ingwer oder anderen Wirkstoffen gegen Übelkeit. Alternativ gibts in Apotheken auch Tabletten oder Pflaster gegen Reisekrankheit.
  3. Genug Flüssigkeit. Trinken Sie Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte – nicht zu viel auf einmal, dafür oft. Alkohol und Kaffee sind eher kontraproduktiv.
  4. Richtiger Sitzplatz. Sitzen Sie in Fahrtrichtung, möglichst weit vorn, mit Sicht auf die Strasse. Schiff: In der Mitte ist es am ruhigsten. Frische Luft und der Blick auf den Horizont helfen zusätzlich. Flugzeug: Über den Tragflächen rüttelt es am wenigsten.
  5. Reise verschlafen. Für Kinder, aber auch manche Erwachsene das beste Mittel gegen Übelkeit. Falls dies nicht klappt, mit einer angenehmen Beschäftigung ablenken – Musik hören und mitsingen, Geschichten erfinden, Ratespiele usw.
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Reisedurchfall (Diarrhö)

Durchfall gehört zu den typischen Reisekrankheiten und kommt bei Auslandsaufenthalten sehr häufig vor. Empfindliche Mägen geraten nur schon durch die Aufregung der Reise durcheinander. Als Nächstes machen ungewohnte Speisen sowie Bakterien dem Verdauungstrakt zu schaffen. Was Einheimische problemlos konsumieren können, vertragen viele von uns nicht: Wir reagieren mit Unwohlsein, Bauchweh, Durchfall. Meist verlaufen solche Magenverstimmungen glimpflich. In schwereren Fällen kann der erhöhte Flüssigkeitsverlust (Dehydrierung) gefährlich werden, insbesondere für Babys und Kleinkinder. Im Zweifelsfall sollten Sie medizinische Hilfe suchen.

Besonders aggressive Keime können sogar eine Lebensmittelvergiftung mit heftigen Bauchkrämpfen und Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Diese Symptome sollten innert zwei bis drei Tagen von selbst verschwinden. Bis Sie sich wieder gesund und kräftig fühlen, kann es aber etwas länger dauern.

Durchfall und Lebensmittelvergiftung vorbeugen

  1. Vorsicht bei Obst und Gemüse. Hier lautet die Regel: «Boil it, cook it or peel it.» Wer Rohkost erhitzt, kocht oder schält, ist auf der sicheren Seite.
  2. Im Zweifelsfall verzichten. Heikel sind offenes Speiseeis, Salat vom Buffet, warmgehaltene und aufgewärmte Speisen, nicht durchgegartes Fleisch, rohe Meeresfrüchte, rohe und weiche Eier.
  3. Trinkwasser abkochen. Benutzen Sie zum Trinken und Zähneputzen nur abgekochtes Wasser oder Mineralwasser aus versiegelten Flaschen. Verzichten Sie auf Eiswürfel. 

Magen-Darm-Erkrankungen behandeln

  1. Flüssigkeitsverslust ausgleichen. Trinken Sie viel, über den ganzen Tag verteilt. Gut geeignet sind etwa stilles Wasser, Schwarz- oder Pfefferminztee oder stark verdünnter Apfelsaft. 
  2. Schonkost einhalten. Essen Sie anfangs nichts oder wenig. Beginnen Sie dann sachte mit etwas leicht Verdaulichem – vermeiden Sie scharfe, blähende, fettige und allzu süsse Speisen.
  3. Zu Kräften kommen. Ruhen Sie sich aus und geben Sie Ihrem Körper genug Zeit, um sich zu erholen. Wer partout nichts verpassen will, verpasst vielleicht zuletzt am meisten …
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Erkältung und Schnupfen

Kaum im Urlaub und schon verschnupft – das ist leider keine Seltenheit. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Anderes Klima. Extreme Kälte oder Hitze, aber auch Wind, Zugluft, Ventilatoren und Klimaanlagen vertragen viele Menschen schlecht. Besonders ungesund sind grosse Temperaturunterschiede: Die Differenz zwischen Innen- und Aussenluft sollte idealerweise nicht mehr als 6 °C  betragen.
  • Fremde Erreger. Im Ausland tummeln sich oft Viren und Bakterien, die unsere körpereigene Abwehr «kalt erwischen»: Ein Feind, den man nicht kennt, ist schwer zu bekämpfen. Daher sind wir gegen Infektionskrankheiten auf Reisen teilweise weniger gut geschützt als zuhause.
  • «Leisure Sickness», zu deutsch Freizeitkrankheit: Einige Personen erwischt es praktisch immer in den Ferien. Warum? Der abrupte Wechsel von Stress zu Entspannung beeinflusst die natürlichen Abwehrkräfte. Manchmal lassen sich Krankheitssymptome gerade so lange unterdrücken, bis die Belastung durch den Alltag nachlässt. Aufregung und Schlafmangel, Jetlag und Zeitverschiebung können einem bereits angeschlagenen Immunsystem den Rest geben.

Tipps gegen Erkältungskrankheiten

  1. Work-Life-Balance. Versuchen Sie, sich im Arbeitsalltag nicht zu sehr zu verausgaben. Bauen Sie immer wieder kleine Erholungspausen ein, damit noch ein wenig Energie für die Ferien übrigbleibt – denn die werden Sie brauchen. 
  2. Frieren vermeiden. Nehmen Sie für den Aufenthalt in klimatisierten Räumen oder Verkehrsmitteln immer ein Extra-Kleidungstück und ggf. ein Halstuch mit. Falls Sie im Flugzeug frösteln, fragen Sie unbedingt nach einer Decke. Schützen Sie insbesondere Kopf, Hals, Nacken und Schultern vor Kälte und Zugluft.
  3. Vorsicht, Tröpfcheninfektion! Beim Reisen sind oft viele Menschen auf kleinem Raum beieinander. Überlegen Sie sich, ob Sie eine Maske tragen wollen. Besorgen Sie zudem ein Meerwasser-Nasenspray, um Ihre Nasenschleimhaut auch bei trockener Luft feucht zu halten. 
  4. Händehygiene beachten. Unterwegs ist Händewaschen besonders wichtig, aber oft erschwert. Decken Sie sich deshalb mit Händedesinfektionsmittel ein. Fassen Sie sich beim Reisen nicht an Mund, Nase oder in die Augen.
  5. Langsam eingewöhnen. Anstrengende Reise, andere Zeitzone, anderes Bett, anderes Essen – da gerät der Körper leicht durcheinander. Planen Sie deshalb viel Zeit ein zum Ausruhen und Ankommen. Achten Sie während des gesamten Urlaubs darauf, das Programm nicht zu überladen.
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Tropenkrankheiten

Zu einer sorgfältigen Reisevorbereitung gehört auch das Klären reisemedizinischer Fragen: Welche Krankheiten treten an Ihrer Destination gehäuft auf? Wer ist besonders gefährdet? Wie lässt sich eine Ansteckung verhindern? Wem wird ggf. eine Schutzimpfung empfohlen? Wichtig: Setzen Sie sich mit dem Thema Impfungen frühzeitig auseinander. Manchmal sind mehrere Dosen nötig. Und danach kann es eine Weile dauern, bis sich der volle Impfschutz aufgebaut hat. Für mehr Informationen konsultieren Sie am besten HealthyTravel, die Website des Schweizerischen Expertenkomitees für Reisemedizin. Dort finden Sie auch ein Verzeichnis von Fachpersonen, die Sie im Vorfeld Ihrer Reise professionell beraten können.

Übrigens werden alle wichtigen Tropenkrankheiten entweder durch Stechmücken, über Nahrung/Trinkwasser oder durch Körperflüssigkeiten verbreitet.

Übertragung durch Stechmücken

Das sind die häufigsten Infektionskrankheiten, die durch Mückenstiche übertragen werden:

  • Chikungunya-Fieber (keine Impfung)
  • Dengue-Fieber (Impfung in Deutschland)
  • Gelbfieber (Impfung in der Schweiz)
  • Malaria (medikamentöse Prophylaxe)
  • Zikavirus-Infektion (keine Impfung)

Ein wirksamer Mückenschutz besteht aus diesen drei Massnahmen:

  1. lange Kleidung in hellen Farben, am besten zusätzlich mit einem Insektizid imprägniert
  2. Mückenmittel (z. B. Spray oder Creme) für die Haut, Wirkstoff je nach Region
  3. Moskitonetz zum Schlafen, kann bereits imprägniert gekauft werden

Verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel

Verunreinigtes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel können insbesondere Hepatitis A oder Typhus übertragen. Gegen beide Krankheiten ist in der Schweiz eine Schutzimpfung erhältlich. Achten Sie in Risikogebieten dennoch auf eine sorgfältige Lebensmittelhygiene:

  1. Auf rohe Meeresfrüchte verzichten
  2. Rohe Früchte/Gemüse schälen
  3. Wasser abkochen

Ansteckung durch Körperflüssigkeiten

Die Körperflüssigkeiten infizierter Menschen oder Tiere können beispielsweise diese Krankheiten übertragen:

  • Hepatitis B
  • Ebola-Fieber (oft tödlich!)
  • Tollwut (fast immer tödlich!)

Vermeiden Sie den Kontakt mit Körperflüssigkeiten anderer Personen sowie mit Wildtieren, um eine Ansteckung zu verhindern. Vor Aufenthalten in Risikogebieten empfiehlt sich die jeweilige Schutzimpfung. Impfstoffe gegen Hepatitis B und Tollwut sind in der Schweiz erhältlich. Impfungen gegen Ebola-Fieber gibt es bisher nur in einigen afrikanischen Ländern. 

 

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