Gesundheit

Rolfing, Dorn, Polarity: Kennen Sie diese Methoden der Komplementärmedizin?

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Rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung hat bereits alternative Behandlungsmethoden ausprobiert oder nimmt diese regelmässig in Anspruch. Dabei umfasst die Komplementärmedizin – wie die alternativen Behandlungsmethoden zusammengefasst genannt werden – eine Vielzahl von Therapien. Wir stellen Ihnen fünf noch eher unbekannte Methoden vor.

Dorn-Therapie – bringt die Wirbel in die richtige Position

Die Dorn-Therapie basiert darauf, verschobene Wirbel in die normale Position zurückzubringen – ohne viel Krafteinsatz. Oftmals genügt bereits ein Daumendruck. Benannt ist sie nach dem bayrischen Landwirt Dieter Dorn, der 1975 nach einem Hexenschuss einen Berufskollegen im Nachbarsdorf aufsuchte, worauf der ihn mit einfachen Handgriffen von seinen Schmerzen befreite. Dorn erlernte diese Technik und wandte sie zunächst erfolgreich im Bekanntenkreis an. Ein Orthopäde wurde darauf aufmerksam und motivierte Dorn, seine Methode in Seminaren weiterzugeben.

Therapie von Fuss bis Kopf

Charakteristisch für die Dorn-Therapie ist die aufbauende Reihenfolge. Eine komplette Behandlung beginnt bei den Füssen und führt über die Beine, das Becken, die Wirbelsäule bis zum Kopf. Die Patienten bleiben dabei nicht untätig: Mit bestimmten Bewegungen helfen sie selbst mit, wieder schmerzfrei zu werden. Bruno Laetsch, der seit 16 Jahren als Dorn-Therapeut arbeitet, sieht die Wirkung der Therapie täglich: «Patienten kommen schmerzgekrümmt in meine Praxis und verlassen sie aufrechten Ganges.»  

Therapie von Fuss bis Kopf

Charakteristisch für die Dorn-Therapie ist die aufbauende Reihenfolge. Eine komplette Behandlung beginnt bei den Füssen und führt über die Beine, das Becken, die Wirbelsäule bis zum Kopf. Die Patienten bleiben dabei nicht untätig: Mit bestimmten Bewegungen helfen sie selbst mit, wieder schmerzfrei zu werden. Bruno Laetsch, der seit 16 Jahren als Dorn-Therapeut arbeitet, sieht die Wirkung der Therapie täglich: «Patienten kommen schmerzgekrümmt in meine Praxis und verlassen sie aufrechten Ganges.»

Fussreflexzonenmassage

Eine komplette Behandlung mit der Dorn-Therapie beginnt bei den Füssen und führt über die Beine, das Becken, die Wirbelsäule bis zum Kopf.

Polarity – für mehr Gleichgewicht im Körper

Bei der Polarity-Methode dreht sich alles um die Energieflüsse im Körper . Genauer gesagt geht es um die Harmonisierung ebendieser Energieflüsse. Dies geschieht durch das Zusammenspiel von Achtsamkeit, Körperarbeit, Gesprächen, ausgewählten Yoga-Praktiken sowie Ernährung. Die Behandlung hilft nicht nur bei diversen körperlichen Leiden, sondern auch bei psychischen Problemen. «Die Polarity-Therapie kann Zustände von fehlendem Gleichgewicht im Körper aufdecken und sie ausgleichen», erklärt Ausbildungsleiter Dr. Jim Feil vom Polarity Bildungszentrum in Zürich.

Entwickelt wurde Polarity von Dr. Randolph Stone, der sein Wissen in Chiropraktik, Osteopathie, Naturheilkunde und Neuropathologie mit Elementen aus der ayurvedischen Medizin und der alten ägyptischen Heilkunde zu einer neuen Behandlungsmethode verband.

Übung gegen den verspannten Nacken

Das Wirkungsprinzip von Polarity können Sie auch problemlos selbst ausprobieren. Bei einem verspannten Nacken reiben Sie die Handflächen während etwa einer Minute fest aneinander, bis Sie die Wärmeenergie spüren. Danach legen Sie die linke Hand auf den Nacken und platzieren die rechte Hand unterhalb des Halses, dabei atmen Sie tief ein und aus. Spüren Sie die Wirkung?  

Korrektur der Körperhaltung

Bei Rolfing / Strukturelle Integration geht es darum, den Körper neu auszurichten und Fehlhaltungen zu korrigieren.

Rolfing / Strukturelle Integration – korrigiert Fehlhaltungen des Körpers

In zehn Sitzungen löst diese Form der Körperarbeit Verhärtungen im Gewebe und bringt den Körper in seine natürliche, von der Schwerkraft bestimmte Position zurück.

Die Methode hiess ursprünglich Strukturelle Integration, später setzte sich in Anlehnung an die Begründerin Ida Rolf der Begriff Rolfing durch. Ida Rolf war eine amerikanische Biochemikerin. In den 1920er-Jahren suchte sie am Rockefeller Institute for Medical Research in New York nach Behandlungsmöglichkeiten für chronische Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und entwickelte daraufhin die Methode.   

«Rolfing / Strukturelle Integration verbindet auf einzigartige Weise Aufmerksamkeits- und Bewegungsschulung sowie die ganz konkrete Arbeit an den Faszien, sprich am Körper und am Bindegewebe», erklärt Karen Ariane Salwa, Präsidentin des Verbands für Rolfing. 

«Die Polarity-Therapie kann Zustände von fehlendem Gleichgewicht im Körper aufdecken und sie ausgleichen»

Dr. Jim Feil, Ausbildungsleiter Polarity Bildungszentrum Zürich

Spiraldynamik – für ein gesundes Bewegen des Körpers

Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, Arthrose? Bei chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates kann Spiraldynamik helfen. Diese komplementärmedizinische Methode setzt auf die erlernbare «Bewegungsintelligenz», das gesunde Bewegen des Körpers.

Der Name der Methode stammt von der Beobachtung, dass sich in den anatomischen Formen des menschlichen Körpers häufig spiralförmige Strukturen zeigen. Prominente Beispiele: die Wirbelsäule oder das Fussgelenk. Wenn sich die Drehachsen dieser Körperteile verschiebt, führt dies zu Schmerzen.  

Ergebnis langjähriger Forschung

In einer Spiraldynamik-Therapie kann eine verschobene Drehachse durch das Erlernen der gesunden Bewegung und damit der nachhaltigen Änderung des Bewegungsablaufs korrigiert werden. Einer der Mitbegründer dieser Methode ist der Arzt Dr. Christian Larsen. Er erklärt, was die Therapieform einzigartig macht: «Spiraldynamik ist nicht ein Konzept, dass aus der Erfahrung mit Kranken entstanden ist. Sie ist das Ergebnis von Forschungsarbeiten, bei denen es darum ging, das Bewegungssystem in seiner Funktionsweise zu verstehen.»

Moxibustion – die sanfte Variante der Akupunktur

Ähnlich wie die Akupunktur beruht die Moxibustion auf der Annahme, dass der Körper von Lebensenergie, genannt Qi, durchströmt wird. Das Qi fliesst auf genau definierten Leitbahnen, den Meridianen, die einen Kreislauf bilden. Auf den Meridianen liegen Akupunkturpunkte, über die der Energiefluss beeinflusst werden kann.

Krankheiten entstehen nach Ansicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), wenn das Qi nicht mehr gleichmässig durch den Körper fliessen kann. Moxibustion hilft, das Qi wieder ins Lot zu bringen. Im Gegensatz zur Akupunktur wird die therapeutische Wirkung nicht mit Nadelstichen erzeugt, sondern mit Wärme. Konkret wird über den Akupunkturpunkten Moxa-Kraut verbrannt. Die dabei freigesetzten ätherischen Öle sollen Blockaden lösen und dadurch die körpereigenen Energien wieder harmonisch fliessen lassen.

Eine der ältesten TCM-Therapien 

Die Geschichte dieser komplementärmedizinischen Methode reicht weit in die Vergangenheit zurück: Man schrieb das Jahr 260, als der Arzt Huang-Fu Mi erstmals das Wissen über Moxibustion schriftlich festhielt. Moxibustion, auch Moxa-Therapie genannt, ist somit eine der ältesten Methoden der TCM. 

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