Geld sparen in der teuren Schweiz? Das ist möglich, denn fast in jedem Bereich lassen sich die Kosten optimieren. Hier finden Sie Spartipps für Ihren Alltag als Familie.
Kinder kosten Geld – viel Geld. Doch gerade junge Schweizer Familien und Alleinerziehende haben oft ein vergleichsweise tiefes Einkommen. Es reicht zwar einigermassen für den Alltag, dennoch bleibt Ende Monat auf dem Konto kaum ein Franken übrig. Wegschauen hilft da nicht. Machen Sie sich ein Bild über sämtliche Ausgaben und Kosten. Reden Sie als Familie offen darüber, wo und wie Sie gemeinsam Geld sparen wollen. Überlegen Sie, welche guten Gewohnheiten Ihre Familie weiterbringen könnten, und nehmen Sie dabei auch die Ängste und Bedürfnisse Ihrer Kinder ernst. Zum Beispiel sollte jedes Kind ein kleines Sackgeld zur Verfügung haben – trotz allem. Entwickeln Sie gemeinsam kreative Ideen! Kinder schätzen es, wenn sie einbezogen werden und einen Beitrag leisten dürfen. Selbst kleine Entscheidungen, konsequent umgesetzt, haben mit der Zeit einen spürbaren Effekt.
Gebrauchtes ist oft kostenlos oder sehr günstig von anderen Familien zu bekommen. Das gilt insbesondere für Babyartikel, Kinderzimmermöbel und Kinderkleider. Fragen Sie in der Nachbar- und Verwandtschaft, in Ihrem Status und in lokalen Gruppen auf Social Media. Oder stöbern Sie in Börsen, Brockis und Flohmärkten.
Abgesehen von ein paar Lieblingsstücken gibt es viel Spielzeug, das Ihren Kindern nach kurzer Zeit wieder «verleidet». Die preiswerte Lösung: Bibliothek, Ludothek oder ein spontaner Tausch mit dem Nachbarsjungen oder der Cousine, sei es für ein paar Wochen oder gleich für immer. Und auch Eltern können sich vieles, was sie nicht regelmässig brauchen, einfach borgen.
Durchforsten Sie regelmässig Ihren Haushalt und sortieren Sie gemeinsam aus, was nicht mehr gebraucht wird. Verkaufen Sie diese Dinge auf einer Online-Plattform oder einem Flohmarkt. So verdienen Sie etwas Geld und entlasten die Familienkasse.
Viele Menschen gehen gerade durch eine schwere Zeit – auch in der Schweiz. «Spartipp hin, Spartipp her: Das Geld ist einfach zu knapp!» Für solche Situationen gibt es Anlaufstellen, die Eltern und Kindern schnell und unkompliziert helfen: etwa die Caritas, Pro Juventute oder die Winterhilfe.
Etwas Persönliches bereitet oft mehr Freude als ein teures Gadget. Ein schöner Brief, ein Gutschein für einen Wellness-Abend zuhause oder eine gemeinsame Velotour mit Picknick – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Wenn es doch etwas Materielles sein soll, sparen Sie im Ausverkauf oder mit Online-Shopping: Es gibt viele günstige Angebote für No-Name-Produkte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber: Vorsicht bei Billigstplattformen und unbekannten Anbietern! So erkennen Sie Fake Shops.
Auch ein bewusster Umgang mit Ressourcen verhindert unnötige Ausgaben. Indem Sie Verpackungen wiederverwenden, sparen Sie Kehrichtgebühren. Trennen Sie Ihre Abfälle; vieles lässt sich in Entsorgungshöfen gratis abgeben. Wer ein Baby im Haushalt hat, sollte die günstigere Option Stoffwindeln prüfen.
Spornen Sie einander zu guten Gewohnheiten an: Lichter löschen. Kurz duschen. Vom Niedertarif (20.00–7.00 Uhr) profitieren. Elektrische Geräte ausschalten statt im Stand-by-Modus belassen. Wäsche aufhängen statt tumblern. Mehrmals täglich kurz stosslüften. Wohnung oder Haus nicht überheizen. Zahlreiche weitere Tipps finden Sie bei EnergieSchweiz.
Leasing, Tiefgaragenparkplatz, Service, Steuern, Versicherung, Treibstoff, Parkgebühren … das Auto bleibt für viele Eltern ein grosser Budgetposten. Doch je nach Wohnlage ist es möglich, im Alltag auf ein eigenes Auto zu verzichten. Mit ÖV, E-Bike und Anhänger kommt man erstaunlich weit und fördert gleichzeitig Gesundheit und Umwelt. Für besondere Anlässe lässt sich ein Auto leihen – privat oder professionell über Mobility oder eine andere Art von Carsharing.
Es gibt Alternativen zu teuren Fitnessabos und hohen Kurskosten, etwa fixe Termine für den Vitaparcours mit Nachbarn oder das Online-Pilates mit einer Freundin. Anstelle von Ausgang laden Sie das Paar von nebenan zum Home-Cinema oder Spieleabend ein – so sparen Sie auch gleich den Babysitter. Und eine wilde Wasserschlacht im Freien oder Planschen im Bach macht Ihren Kindern ebenso viel Spass wie ein Besuch in der Badi.
Eine gute Nachricht für alle Eltern: Es braucht nicht viel, um Kinder glücklich zu machen. Campen auf dem Bauernhof von Verwandten – oder sogar im eigenen Garten: Das ist Abenteuer pur! Wer es komfortabler mag, findet vielleicht im Bekanntenkreis eine Familie, die offen ist für eine Woche House-Sitting oder Wohnungstausch.
Lassen Sie sich durchs knappe Budget motivieren, das eine oder andere lästige Laster loszuwerden. Aufs Rauchen verzichten? Weniger Alkohol trinken? Mittagessen von zuhause mitnehmen? Mit dem Velo zur Arbeit? – Alles Dinge, die nicht nur das Budget schonen, sondern sogar ein bisschen glücklich machen können.
Nach all diesen Spartipps noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Man kann auch am falschen Ort sparen! Was kurzfristig hilft, aber langfristig schadet, ist keine ideale Sparmassnahme. Schauen Sie also gut zu sich und Ihren Liebsten. Und sorgen Sie auch bei knappem Budget für die Zukunft vor, so gut es eben geht.
Rückstellungen: Legen Sie monatlich konsequent etwas Geld beiseite, auch wenn es nur ein bescheidener Betrag ist. Haben Sie nämlich keinerlei Reserven, genügt eine hohe Zahnarztrechnung, um Ihre Finanzen in Schieflage zu bringen.
Rückzahlung: Werden Sie Schulden so rasch wie möglich los! Auch wenn es dauert – Hauptsache, die Schuld schrumpft. Ein Verzeichnis von Schuldenberatungsstellen finden Sie beim Dachverband Schuldenberatung Schweiz.
Vorsorge: Sie leben in Ihrem Alltag von der Hand in den Mund? Setzen Sie sich dennoch ein realistisches Sparziel und verfolgen Sie es diszipliniert. Es ist besser, langsam voranzukommen, als sich gar nicht erst auf den Weg zu begeben. Das Thema Vorsorge ist für die finanzielle Absicherung Ihrer Familie entscheidend.
Gesundheit: Gesunde Nahrungsmittel wie Früchte und Gemüse sind oft teurer als ungesunde. Doch wer bei seiner Gesundheit spart, spart am falschen Ort. Langfristig fahren Sie besser, wenn Sie zu Ihrem Körper Sorge tragen. Dasselbe gilt für sportliche Aktivitäten und – falls nötig – den rechtzeitigen Gang zum Arzt.
Erlebnisse: Knappes Budget hin oder her – ein passiver Lebensstil tut nicht gut. Werden Sie daher erfinderisch, wenn es darum geht, das Leben zu geniessen. Spass haben muss nicht viel kosten! Veranstalten Sie einen familieninternen Ideenwettbewerb und prämieren Sie die Favoriten mit einem kleinen Preis.