Immer mehr Anlegerinnen und Anleger in der Schweiz wollen nicht nur eine finanzielle Rendite, sondern auch eine positive soziale und ökologische Wirkung erzielen. Dieser Blog zeigt, was nachhaltiges Anlegen ist und wie auch Sie Ihr Geld nachhaltig investieren können.
Nicht nur beim Reisen, Essen oder Einkaufen spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Auch bei Geldanlagen gewinnen Faktoren wie z. B. der ökologische Fussabdruck einer Firma oder deren Produktionsstandards an Bedeutung – sowohl bei privaten Anlegern als auch bei institutionellen Anlegerinnen wie der AXA.
«Nachhaltig Geld anlegen» beschreibt Investitionen in Unternehmen, die hinsichtlich bestimmter Faktoren nachhaltig handeln bzw. in ihrer Unternehmenstätigkeit bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Zu den typischen Anlagekriterien wie Rendite, Risiko und Liquidität werden beim nachhaltigen Anlegen zusätzliche Massstäbe beigezogen, unter anderem soziale, ökologische und ethische Aspekte. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten und Prinzipen, um Geld verantwortungsvoll und nachhaltig anzulegen. Einige davon sind in diesem Beitrag aufgeführt.
Eines der gängigsten Konzepte für nachhaltiges Anlegen in der Schweiz und international sind die sogenannten ESG-Kriterien. ESG ist die englische Abkürzung für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). ESG-Kriterien beurteilen Unternehmen hinsichtlich ihres Einflusses auf den Schutz der Umwelt, auf die Gesellschaft (z. B. Gleichberechtigung und Inklusion) sowie hinsichtlich einer verantwortungsvollen Unternehmensführung.
Neben den ESG-Kriterien gibt es auch weitere Konzepte für nachhaltige Geldanlagen:
Auch ein Blick auf die weltweite historische Entwicklung von Aktien im Vergleich zu Obligationen ist aufschlussreich: Aktien schaffen es nämlich, auch grosse Marktkrisen zu überwinden – so etwa die Finanzkrise 2008 oder die Covid-19-Pandemie. Die Aktienkurse steigen nach Krisenzeiten sogar oft überproportional an. Wichtig auch hier: Langfristiges Denken zahlt sich (im wahrsten Sinne des Wortes) aus.
Wer Nachhaltigkeitskriterien bei Anlageentscheidungen berücksichtigen möchte, kann auf verschiedene Kriterien zurückgreifen. Vereinfacht erklärt umfasst diese Strategie das Vermeiden, Integrieren oder Beeinflussen von bestimmten Unternehmen anhand von Nachhaltigkeitsaspekten wie den ESG-Kriterien. In der Praxis, so zum Beispiel bei der Zusammenstellung von Anlagefonds, werden meist folgende Strategien angewendet:
Bei dieser Strategie werden Unternehmen aufgrund bestimmter Kriterien ausgeschlossen. Ist Ihnen der Umweltschutz besonders wichtig? So könnten Sie beispielsweise sämtliche Öl- und Kohleunternehmen aus Ihrem Portfolio «ausschliessen» bzw. nicht berücksichtigen. Dies könnte allerdings Risiken bezüglich Diversifikation bergen, wenn zu viele Ausschlüsse stattfinden.
Anlageentscheidungen werden bei diesem Ansatz unter Betrachtung sämtlicher wesentlicher Faktoren – finanzieller sowie ESG-Kriterien – gefällt. Im Gegensatz zur Strategie Screening & Exklusion liegt der Fokus bei der ESG-Integration auf dem Berücksichtigen von Unternehmen, die sich nachhaltigen Strategien verschrieben haben und so eine messbare positive ökologische oder soziale Wirkung erzielen.
Innerhalb einer Branche werden mittels der ESG-Kriterien die «Klassenbesten» identifiziert. Damit entfällt das Risiko einer geringen Diversifikation und es kann in der jeweiligen Branche ein Anreiz geschaffen werden, nachhaltiger zu handeln. Dieser Ansatz kann Investitionen in Unternehmen umfassen, die Sie auf Basis Ihrer Werte als «schlecht» ansehen würden. So gibt es auch in der Ölbranche Unternehmen, die nachhaltiger handeln als andere.
Bei dieser Strategie liegt der Fokus auf einem bestimmten, in der Regel besonders wachstumsstarken Nachhaltigkeitsthema wie z. B. erneuerbare Energien. Oft wird bei solchen Themen von Megatrends gesprochen, bei denen langfristiges Wachstum erwartet wird.
In anderen Worten: Beim thematischen Anlegen wird in Unternehmen investiert, deren Geschäftstätigkeit sich in einem bestimmten Nachhaltigkeitsthema befinden.
Während die bereits beschriebenen Strategien zu den gängigsten Ansätzen gehören und auch in aktiv wie passiv verwalteten Fonds ihre Anwendung finden, gibt es noch weitere Strategien wie Active Ownership und Impact Investing:
Active Ownership: Bei dieser Strategie nutzt man die Unternehmensanteile, um aktiv seine Stimmrechtsausübung mit nachhaltiger Absicht zu nutzen. Zudem besteht ein aktiver Austausch/Dialog mit dem Unternehmen («Engagement»).
Impact Investing: Beim Impact Investing erfolgen Investitionen explizit in Unternehmen, die eine messbare ökologische oder soziale Wirkung anstreben/erreichen/haben. Auch wenn eine finanzielle Rendite angestrebt wird, ist sie bei diesem Ansatz zweitrangig.
Nicht nur private Anlegerinnen und Anleger wollen mit den eigenen Geldanlagen einen positiven Impact erzielen – auch wir als Unternehmen streben danach. Die AXA verwaltet weltweit über CHF 1100 Milliarden an Vermögenswerten.. Mehr dazu lesen Sie im Artikel «Nachhaltig investieren: So engagiert sich die AXA».
Im Grundsatz ist die Herangehensweise für nachhaltiges Anlegen identisch mit derjenigen einer «normalen» Geldanlage. Sie sollten sich Gedanken zu Ihren finanziellen Zielen machen, eine Anlagestrategie mit Ihrem persönlichen Risikoprofil festlegen, Ihre Investitionen diversifizieren sowie regelmässig und langfristig anlegen.
Bei der nachhaltigen Geldanlage kommen aber noch weitere Punkte dazu. So sollten sich Anlegerinnen und Anleger mit folgenden Aspekten auseinandersetzen:
Private Anlegerinnen und Anleger haben die Möglichkeit, direkt in Unternehmen zu investieren, die zu ihren Nachhaltigkeitskriterien passen. Eine detaillierte Prüfung sämtlicher Unternehmen in einem diversifizierten Portfolio ist aber sehr aufwändig.
Eine weitere Option sind Investitionen in nachhaltige Fonds. Diese Fonds nutzen oft eine oder mehrere der in diesem Blog aufgeführten Strategien. Ein Beispiel dafür ist unser Vorsorgeplan SmartFlex oder auch der Vermögensplan SmartFlex. Bei diesen Anlageprodukten ermöglicht die AXA es, in Themen mit verschiedenen Nachhaltigkeitsstrategien zu investieren. Mit dem Themenschwerpunkt «Nachhaltigkeit» liegt der Fokus gezielt auf nachhaltigen Investitionen. So können Anlegerinnen und Anleger ihr Geld flexibel, einfach und nachhaltig investieren.
Nicht zuletzt gibt es auch die Vermögensverwaltung, mit der Anlegerinnen und Anleger ihr Geld aktiv und professionell verwalten lassen können. Hier erfolgen die Anlageentscheide nach individuellen Bedürfnissen und können natürlich auch Nachhaltigkeitsaspekte umfassen. Wer nachhaltig investieren möchte, tut in jedem Fall gut daran, sich mit einer Expertin oder einem Experten dazu auszutauschen – und so die Anlagestrategie zu erarbeiten, die zu den persönlichen Werten und Wünschen passt.