Geld investieren? Gerne, aber wann? Was, wenn ich den falschen Zeitpunkt erwische und meine Anlagen genau dann besonders teuer sind? Genau deshalb lohnt es sich, vom Durchschnittspreiseffekt (Cost-Average-Effekt) zu profitieren.
Das Thema Geldanlage scheint für viele Menschen abschreckend zu sein – Fachbegriffe hier, komplexe Marktdynamiken und entmutigende Beispiele dort, und sowieso, das ist doch alles viel zu riskant! Tatsächlich lohnt es sich aber besonders für Sparerinnen und Sparer, ihr Geld anzulegen und damit der Inflation entgegenzuwirken und mehr aus ihrem Vermögen zu machen. So kompliziert, wie das oft scheint, ist es nämlich gar nicht.
Anlegerin oder Anleger zu werden, ist nicht schwer. Schliesslich gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, das eigene Vermögen nicht nur auf dem Konto liegen zu lassen, sondern ohne grossen Aufwand für sich arbeiten zu lassen.
Banken und Versicherungen bieten Fondslösungen oder ETF an, die es einfach machen, den Einstieg in die Aktienmärkte zu finden, ohne täglich die Entwicklungen auf den Märkten verfolgen oder Geld dauernd umschichten zu müssen.
Besonders wichtig ist dabei die Beratung: Eine gute Beraterin oder ein guter Berater geht auf die individuellen Lebensumstände, finanziellen Möglichkeiten und Risikobereitschaft und -fähigkeit ein, erstellt basierend darauf ein sogenanntes Anlegerprofil und schlägt die passenden Anlagemöglichkeiten vor. Hilfreich ist in jedem Fall ein grundlegendes Verständnis der Finanzmärkte. Informationen zu Aktien, Obligationen, Diversifikation & Co. erhalten Sie ebenfalls von Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater – oder auf Online-Plattformen.
«Anlegen ist nur etwas für Menschen, die schon viel Geld haben!» Dieser Irrglaube scheint sich immer noch hartnäckig zu halten. Dabei ist er nicht nur falsch, sondern auch gefährlich.
Denn insbesondere wer über kein unermessliches Vermögen verfügt, tut gut daran, sein Geld arbeiten zu lassen. Das gilt aber nur für den Teil des Vermögens, auf den Anlegerinnen und Anleger eine Weile (im Idealfall möglichst lange) verzichten können. Die laufenden Ausgaben, Rückstellungen für Steuern, Ferien, Krankenkassenprämien und unerwartete Notfälle, oder Sparbeträge für grosse Träume wie eine Weiterbildung oder eine Weltreise sollten Vorrang vor dem Investieren haben. Besonders wichtig ist dabei ein solider Notgroschen.
Was dann noch übrig bleibt, kann ganz einfach investiert werden, auch ab kleinen Beträgen. Dafür gibt es zum Beispiel sogenannte Sparpläne, in die regelmässig kleine Beträge einbezahlt werden können. Auch einmalige Geldanlagen sind bei den meisten Banken und Versicherungen schon ab wenigen tausend Franken möglich.
Die Aktienmärkte schwanken ständig – mal sind die Kurse hoch, mal tief. Wie findet man den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg? Die Antwort darauf ist nicht einfach. Schliesslich können auch Expertinnen und Experten nicht vorhersagen, wie sich die Märkte entwickeln werden. Fakt ist: Wer langfristig anlegt, minimiert das Risiko, den falschen Einstiegszeitpunkt zu wählen – denn historisch betrachtet bewegen sich die Aktienkurse in der langfristigen Tendenz nach oben. Und: Es gibt die Möglichkeit, statt einmalig regelmässig Geld anzulegen. Bei einem Vermögensplan oder einem Fondssparplan können Anlegerinnen und Anleger regelmässig (zum Beispiel monatlich) einen gleichbleibenden Betrag in einen Fonds einzahlen. Dabei profitieren sie vom Durchschnittspreiseffekt. Der funktioniert so:
In diesem Beispiel profitiert Stefan vom Durchschnittspreiseffekt: Er bekommt mehr für sein Geld, indem er regelmässig kleinere Beträge anlegt, und so das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren, minimiert.