Auf und davon, die Welt entdecken: Davon träumen viele, auch in der Schweiz. An Versicherungen denkt man dabei oft zuletzt. Doch für eine gelungene Weltreise sind sie entscheidend – insbesondere die Krankenversicherung.
Eine Weltreise will sorgfältig geplant sein. Und der besten Vorbereitung zum Trotz gilt nach wie vor die Grundregel: keine Langzeitreise ohne Pleiten, Pech und Pannen. Spätestens beim ersten gröberen Zwischenfall entscheidet es sich, ob Sie Ihren Trip weiterhin sorglos geniessen können. Die Fortsetzung der Reise steht und fällt nicht selten mit Ihrem persönlichen Versicherungsschutz. Wer zum Beispiel in den USA ins Spital muss und keine Auslandskrankenversicherung hat, gerät ganz schnell in Schwierigkeiten. Wir zeigen auf, welche Versicherungen für eine Weltreise wirklich sinnvoll sind – und welche nicht.
Klassische Reiseversicherungen sind modular aufgebaut: Sie wählen genau den Versicherungsschutz, den Sie brauchen. Der zentrale Baustein ist in der Regel die Annullationskostenversicherung bzw. Reiserücktrittsversicherung.
Angestellte, die mindestens 8 Stunden pro Monat beim gleichen Unternehmen arbeiten, sind in der Schweiz obligatorisch für Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert. Aber: 31 Tage nach dem letzten Arbeitstag endet dieser Unfallschutz – egal, ob Sie gekündigt haben oder einen längeren unbezahlten Urlaub beziehen. Nun haben Sie folgende Möglichkeiten:
Die Leistungen sind bei einer Unfallversicherung über Arbeitgeberin oder Arbeitgeber in der Regel besser. Profitieren Sie daher so lange wie möglich von der Abredeversicherung, bevor Sie zur Krankenkasse wechseln.
Der Schutz durch die obligatorische Grundversicherung ist zwar weltweit gültig, aber betraglich begrenzt. Reisen Sie in Länder mit eher hohen Gesundheitskosten, ist die Auslandskrankenversicherung unbedingt zu empfehlen (siehe «Lohnt sich die Auslandskrankenversicherung?»).
Die private Haftpflichtversicherung ist weltweit gültig. Und ihr Schutz ist unverzichtbar – auch auf Reisen: Es kann immer und überall passieren, dass Sie jemandem versehentlich einen Schaden zufügen. Tipp: Bei der AXA sind Schäden durch Drohnen der offenen Kategorie automatisch mitversichert.
Ob es sich lohnt, Ihr Gepäck zu versichern, müssen Sie selbst entscheiden. Am entspanntesten reist ohnehin, wer möglichst wenig Wertvolles mit sich führt. Ansonsten bietet die Hausratversicherung Zusatzdeckungen für Reisegepäck sowie Diebstahl auswärts. Aber Achtung: Viele Weltenbummler führen heute teures Equipment mit sich, dessen Wert die für Reisegepäck übliche Versicherungssumme übersteigt. Für Foto- und Videokameras, Drohnen, Laptops usw. lohnt sich eine Elektrogeräteversicherung.
Den Baustein «Personenassistance» gibt es bei
Nehmen Sie Ihre Verträge genau unter die Lupe, um eine Mehrfachversicherung zu vermeiden.
Die Reiseversicherung gilt ab dem Datum, das im Versicherungsvertrag festgelegt ist. Sie sind also auch bei einem kurzfristigen Abschluss abgesichert. Aber Vorsicht: Ereignisse, die bereits vor Abschluss der Versicherung bzw. vor Buchung der Reise eingetreten sind oder erkennbar waren, sind nicht versichert. Spezielle Regeln gelten für chronisch kranke Personen.
Je nachdem, in welche Länder Sie reisen, sind Sie durch die obligatorische Krankenversicherung der Schweiz unzureichend geschützt. Die Grundversicherung bezahlt zwar im Notfall auch Behandlungen im Ausland – doch mit begrenzten Leistungen: Für eine bestimmte Behandlung übernimmt sie höchstens das Doppelte der in Ihrem Wohnkanton üblichen Tarife. Was darüber hinausgeht, geht zulasten der Versicherten. Das gilt auch für die Unfallversicherung. Die USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Japan sind einige der Länder mit besonders hohen Gesundheitskosten. Hier kann selbst aus einem harmlosen Zwischenfall ein finanzielles Fiasko werden. Aus diesem Grund bieten viele Versicherungen die Auslandskrankenversicherung an: eine zusätzliche Unfall- und Krankenversicherung speziell fürs Ausland, deren Laufzeit wählbar ist.
Falls Sie für Ihre Weltreise besondere Aktivitäten mit erhöhtem Risiko planen, klären Sie ab, ob Ihre Versicherungen gewisse Ausschlüsse machen. So gibt es Risikosportarten, die je nach Anbieter speziell versichert werden müssen – zum Beispiel Downhill-Biken, Snowrafting, Höhenwandern über 5000 Metern oder Tauchen in einer Tiefe von mehr als 40 Metern.
Verlangen die Zielländer Ihrer Reise bestimmte Impfungen – zum Beispiel gegen Gelbfieber? Reisen Sie in ein Malariagebiet und ist eine medikamentöse Prophylaxe angezeigt? Gibt es entlang Ihrer Route zurzeit Ausbrüche ansteckender Krankheiten? HealthyTravel, das Schweizerische Expertenkomitee für Reisemedizin, informiert auf seiner Website über relevante Ereignisse und erklärt, was vor, während und nach einer Reise zu beachten ist.
Oft ist es sinnvoll, sich zusätzlich von einer Fachperson beraten zu lassen. Im Spezialisten-Verzeichnis finden Sie Fachärztinnen und -ärzte für Tropen- und Reisemedizin in Ihrer Nähe.