Gesundheit

Psychische Folgen nach Unfall: Ein Trauma erkennen

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In der Schweiz kam es 2023 zu über 18'000 Verkehrsunfällen mit Personenschaden. Auch Unfälle am Arbeitsplatz nehmen zu. Solche Ereignisse können das Leben der Betroffenen auf den Kopf stellen und schwerwiegende psychische Folgen haben, die unbedingt behandelt werden müssen.

Die psychischen Belastungen, die häufig nach einem traumatischen Ereignis auftreten, sind ein bedeutsamer, aber oft unterschätzter Aspekt von Unfällen. Ob Angstzustände, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) – psychische Folgen können das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und erfordern meist professionelle Unterstützung. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie psychische Unfallfolgen und Traumata erkennen und ihnen effektiv begegnen.

Was sind psychische Folgen nach einem Unfall?

Die körperlichen Verletzungen nach einem Unfall sind meist klar erkennbar und werden direkt behandelt. Doch oftmals tragen verunfallte Personen auch psychische Folgen davon, deren Auswirkungen sich zum Teil erst nach einer Weile zeigen.

Zu den häufigsten psychischen Folgen nach einem Unfall gehören:

  • akute Belastungsreaktionen. Sie treten meist unmittelbar nach dem Unfall auf und machen sich durch emotionale Reaktionen wie Angst, Schock, Verwirrung und Traurigkeit bemerkbar. Diese Reaktionen sind in der Regel kurzfristig, können aber sehr heftig ausfallen.
  • posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Sie entwickeln sich oft Wochen oder Monate nach dem Unfall. Typisch sind Symptome wie ein ständiges gedankliches Wiedererleben des Ereignisses (Flashbacks), Albträume, starke Angstzustände und Vermeidungsverhalten. Betroffene fühlen sich emotional taub und haben Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen.
  • langfristige psychische Beschwerden. Dazu gehören Angststörungen, Depressionen und chronische Stresssymptome. Oft entwickeln sich die langfristigen Beschwerden über einen längeren Zeitraum und erfordern intensive Therapie.
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    Psychische Gesundheit stärken

    Nach einem Unfall können psychische Belastungen auftreten. Hier erfahren Sie, was Sie tun können, um Ihre mentale Gesundheit zu stärken.

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Woran erkenne ich ein Trauma nach einem Unfall?

Ein Trauma nach einem Unfall kann schwerwiegende psychische und körperliche Auswirkungen haben. Doch es zeigt sich auf unterschiedliche Arten, und nicht jedes Symptom deutet zwingend auf ein Trauma hin. Dennoch lohnt es sich, auf erste Anzeichen zu achten und das Trauma frühzeitig zu erkennen. Die häufigsten Symptome werden in drei Kategorien aufgeteilt.

Emotionale Symptome

  • Intensive Angst und Panikattacken
  • Verzweiflung oder Depression
  • Reizbarkeit und Wutausbrüche
  • Gefühl der Entfremdung oder Isolation

Kognitive Symptome

  • Flashbacks und ständiges gedankliches Wiedererleben des traumatischen Ereignisses
  • Albträume
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gedächtnisprobleme

Verhaltensänderungen

  • Vermeidung von Orten oder Situationen, die an den Unfall erinnern
  • Sozialer Rückzug
  • Veränderung der Ess- und Schlafgewohnheiten

Wie äussert sich ein Trauma körperlich?

Traumata gehen mit einer Vielzahl von körperlichen Reaktionen und Beschwerden einher. Diese können sowohl unmittelbar nach dem Unfall als auch erst nach einer gewissen Zeit auftreten: Zu den akuten körperlichen Reaktionen zählen beispielsweise Herzrasen und erhöhter Blutdruck, Schwitzen und Zittern, Atembeschwerden sowie Übelkeit und Schwindel. Langfristig können Betroffene unter chronischen Schmerzen leiden, die sich nicht durch physische Verletzungen erklären lassen. Weitere häufige Beschwerden sind anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen sowie Verdauungsprobleme.

Wie finde ich heraus, ob ich traumatisiert bin?

  • Achten Sie aufmerksam auf ungewohntes Befinden oder Verhalten.
  • Vereinbaren Sie zur professionellen Diagnose ein Gespräch mit Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt.
  • Nehmen Sie Unterstützung durch psychologische Fachkräfte in Anspruch.

Wie verhält sich ein traumatisierter Mensch?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie selbst oder ein Ihnen nahestehender Mensch unter einem Trauma oder anderen psychischen Folgen nach einem Unfall leidet, achten Sie auf bestimmte Verhaltensweisen, die erste Anzeichen sein können. Ein verbreitetes Symptom ist das Vermeidungsverhalten, bei dem Betroffene Orte, Personen oder Aktivitäten meiden, die sie an das traumatische Ereignis erinnern. Ebenso charakteristisch ist sozialer Rückzug – bis hin zur Vermeidung von Kontakten. Erhöhte Wachsamkeit, fachsprachlich Hypervigilanz, führt teilweise zu einem ständigen Gefühl der Bedrohung. Häufig sind zudem emotionale Schwankungen, Reizbarkeit und Wutausbrüche. Schliesslich können auch Konzentrationsschwierigkeiten auftreten, die den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Wie lange dauert ein Trauma nach einem Unfall?

Akute Traumata dauern wenige Tage bis einige Wochen an und klingen oft ohne langfristige Folgen ab, wenn sie richtig behandelt werden. Die Symptome chronischer Traumata können über Monate oder sogar Jahre bestehen bleiben, besonders, wenn keine angemessene Behandlung erfolgt. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) entwickeln sich oft über einen längeren Zeitraum und erfordern eine umfassende Therapie. Die Dauer der Heilung hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Schwere des Traumas, der Unterstützung durch das Umfeld und der Art der Behandlung.

Was passiert, wenn ein Trauma nicht behandelt wird?

Unbehandelte Traumata haben unter Umständen schwerwiegende Folgen und massiven Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen.

  • Chronische psychische Störungen: Es kann zu langanhaltenden Angstzuständen, Depressionen oder PTBS kommen.
  • Beeinträchtigte Lebensqualität: Die Fähigkeit, ein normales Leben zu führen, wird stark eingeschränkt. Dies betrifft sowohl das persönliche als auch das berufliche Leben.
  • Gesundheitsprobleme: Chronischer Stress und unbehandelte psychische Beschwerden können zu physischen Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck und anderen stressbedingten Erkrankungen führen.
  • Verstärkte Symptome: Wer Symptome ignoriert oder verdrängt, riskiert, dass diese immer intensiver und daher schwerer zu behandeln werden.
  • Plötzliche Ausbrüche: Verdrängte Traumata können zu unerwarteten emotionalen Ausbrüchen führen.

Aus diesen Gründen ist es ratsam, sich frühzeitig Hilfe zu suchen und geeignete Massnahmen zu ergreifen, um die psychischen Folgen eines Unfalls zu bewältigen.

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