Ob Migräne, Erschöpfung oder Allergien: Wo die Schulmedizin nicht weiterkommt, hilft oft die Komplementärmedizin oder Alternativmedizin. Wir stellen die fünf beliebtesten Methoden vor, erklären, wann sie helfen können und welche von der Krankenkasse bezahlt werden.
Die Komplementär- und Alternativmedizin wird immer häufiger als Ergänzung zur Schulmedizin angesehen. Sie setzt auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte, um Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen. Hierfür kommen verschiedene Spezialistinnen und Spezialisten wie Ärztinnen und Ärzte oder Heilpraktizierende zum Einsatz. Diese verwenden unterschiedliche Techniken für Diagnose, Behandlung und Therapie.
Die Komplementär- und Alternativmedizin kann in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden. Bei akuten Gesundheitsproblemen wie Knochenbrüchen oder Blinddarmentzündungen ist sie jedoch nicht die geeignete Wahl.
Gemessen an der Anzahl der Therapeutinnen und Therapeuten sind dies die fünf beliebtesten Methoden der Komplementär- und Alternativmedizin in der Schweiz:
Ziel der Traditionellen Chinesischen Medizin ist es, die Lebensenergie Qi zum Fliessen zu bringen. Dazu werden Blockaden auf ihren Leitbahnen (Meridianen) aufgespürt und durch die manuelle Therapie Tuina oder Akupunktur beseitigt.
Neben der bekannten Methode der Akupunktur spielen auch die Pflanzenheilkunde und ausleitende Methoden eine wichtige Rolle. Ausleitende Verfahren sind Methoden der Alternativmedizin, die dabei helfen, Körperflüssigkeiten zu entgiften. Beim Schröpfen beispielsweise wird mithilfe von Gläsern ein Unterdruck erzeugt, um unter anderem die Durchblutung anzuregen. Bei Qi Gong und Tai Chi sind die Patientinnen und Patienten selbst aktiv und harmonisieren ihr Qi durch Meditation und Bewegung.
Ärztinnen und Ärzte der naturheilkundlichen Praktiken setzen auf die Kraft der Natur und heilen mit Pflanzenwirkstoffen (Phytotherapie). Diese Praktik ist eine der wichtigsten Methoden der Komplementär-/Alternativmedizin. Ziel ist es, ein krankmachendes Ungleichgewicht zu beheben, das zum Beispiel durch eine ungesunde Lebensweise entstanden ist. Zur Reinigung des Körpers wenden sie ausleitende Verfahren an. Beliebt ist zudem die Hydrotherapie: (Dampf-)Bäder oder Packungen regen den Stoffwechsel und den Kreislauf an.
Die Cranio-Sacral-Therapie gehört ebenfalls zum Angebot der Komplementärmedizin. Die sanfte Körpertherapie harmonisiert die Pulsationen (Bewegungen) der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit durch sanfte Handgriffe am Kopf und an der Wirbelsäule. Dadurch werden Verspannungen gelöst, der Kreislauf stabilisiert und das Immunsystem gestärkt. Diese Therapie hat sich bei Säuglingen (z. B. bei Dreimonatskoliken), aber auch bei Erwachsenen, die unter Schmerzen, Stress und Erschöpfung leiden, bewährt.
Rund die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer hat schon einmal Komplementär- und Alternativmedizin ausprobiert oder wendet sie regelmässig an.
In diesem Zusammenhang umfasst die Komplementär- und Alternativmedizin eine Vielzahl von Therapien, wie die in diesem Blog erwähnten Methoden. Einige weniger bekannte Formen sind zum Beispiel die Dorn-Therapie und Rolfing.
Die Osteopathie ist eine manuelle Therapie, bei der sowohl passive als auch aktive Techniken und Übungen eingesetzt werden. Das bedeutet, dass einerseits blockierte oder eingeschränkte Gelenke mobilisiert werden, andererseits werden sie durch individuelle Übungen stabilisiert. Ziel der Therapie ist es, Verspannungen zu erkennen, die Gelenke zu mobilisieren und so die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Dabei werden nicht nur Gelenke behandelt, sondern auch innere Organe wie Herz, Leber oder Nieren sowie das Bindegewebe. Die Osteopathie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen, von Migräne über Tinnitus bis hin zu Allergien.
Die Kinesiologie ist eine Heilmethode, die sowohl westliche als auch asiatische Heilungsansätze verwendet. Mithilfe von Muskeltests helfen die Therapeuten ihren Patientinnen, Energieblockaden zu lokalisieren. Diese können mithilfe von Übungen angegangen werden, so dass sie sich besser entspannen und konzentrieren können. Auch Haltungsprobleme, Burnout und Lernschwierigkeiten können mit dieser Methode behandelt werden.
Seit 2017 werden die Kosten für fünf Methoden der Komplementär- und Alternativmedizin definitiv übernommen. Die folgenden zwei Therapien gehören gleichzeitig zu den beliebtesten Methoden:
Die anderen drei Methoden, die von der Grundversicherung abgedeckt werden, sind:
Die Kostenübernahme erfolgt nur für Behandlungen durch anerkannte Ärztinnen und Ärzte, die über eine entsprechende Ausbildung verfügen.
Es kommt darauf an. Die obligatorische Grundversicherung deckt nur eine begrenzte Anzahl von Behandlungsmethoden im Bereich der Komplementär- und Alternativmedizin ab. Wer andere Methoden wie Osteopathie, Kinesiologie oder weitere naturheilkundliche Praktiken ausprobieren möchte, kann entweder die Kosten selbst tragen oder eine Zusatzversicherung abschliessen.
Die Kosten für die Zusatzversicherung und die Höhe der Kostenbeteiligung variieren je nach Krankenkasse und gewählter Versicherung.
Die ambulante Zusatzversicherung der AXA übernimmt 75 Prozent der Kosten für anerkannte komplementärmedizinische Therapien, die nicht von der Grundversicherung vergütet werden. Die AXA bietet zwei Modelle an, die sich an den Kosten für Komplementärmedizin und Alternativmedizin beteiligen:
Sämtliche Leistungen finden Sie auf der Übersichtsseite zur ambulanten Zusatzversicherung.
Sind die Kosten für Komplementärmedizin und Alternativmedizin durch die Grundversicherung gedeckt, erhalten Sie die Leistungen abzüglich der gewählten Franchise und des Selbstbehalts.
Bei der Kostenbeteiligung für Leistungen aus der Zusatzversicherung erfolgt die Auszahlung in der Regel per Überweisung auf Ihr Bankkonto. Die Rechnungen oder Belege für die Behandlungskosten der Komplementär- und Alternativmedizin können Sie üblicherweise über ein Online-Portal einreichen.
Bei uns ist dies das Portal myAXA. Nach Bearbeitung der Rechnung erfolgt die Auszahlung anhand der Vertragsbedingungen.