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Erste Wohnung: Die Checkliste

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Bye bye, Hotel Mama – ab in die eigenen vier Wände: Die grosse Freiheit ruft! Aus dem Haus oder der Wohnung der Eltern auszuziehen ist ein wichtiger Schritt im Leben. Dieses Ereignis bringt aber auch Kosten und Pflichten mit sich. Mit unserer Checkliste funktioniert der Einzug in die erste eigene Wohnung hoffentlich reibungslos.

Endlich eine eigene Wohnung!

Viele junge Erwachsene können es kaum erwarten, Haus oder Wohnung ihrer Eltern zu verlassen und auf eigenen Beinen zu stehen. Zwar war es daheim bequem: Waschen, kochen, putzen, einkaufen, entsorgen – das und vieles mehr übernahmen ganz oder teilweise die Eltern. Auch mit Versicherungen und anderem Papierkram, den das Wohnen mit sich bringt, haben bei den Eltern lebende Kinder in der Regel nichts zu tun, selbst wenn sie bereits volljährig sind. Was allein leben wirklich heisst, ahnt wahrscheinlich niemand, der immer im Elternhaus gewohnt hat.

Trotzdem ist es gesund und verständlich, dass junge Menschen irgendwann ihr eigenes Zuhause wollen. Die erste Wohnung, klein, aber fein, die nur Ihnen gehört! Oder ein riesiges altes Haus, um mit Freundinnen, Arbeits- oder Studienkollegen eine WG zu gründen. Vielleicht möchten Sie auch endlich mit Ihrem Schatz zusammenziehen. Wie auch immer: Die Tipps in unserer Checkliste sorgen dafür, dass es beim Einzug in Ihre erste Wohnung keine bösen Überraschungen gibt.

1. Auszug: Die Kosten überschlagen

Bevor Sie einen Mietvertrag unterschreiben, stellen Sie am besten ein detailliertes Budget auf. Viele junge Erwachsene sind sich nämlich nicht vollends bewusst, was ihre Eltern jahrein, jahraus alles für sie bezahlt haben. Trägt man einmal alle Kosten zusammen, kommt oft ein erschreckend hoher Betrag zusammen. Seien Sie daher realistisch und hinterfragen Sie kritisch, ob Sie auch in finanzieller Hinsicht bereit sind, auf eigenen Beinen zu stehen. Denken Sie bei der Erstellung Ihres persönlichen Budgets an folgende Punkte: 

  • Wohnen: Mietkaution, Wohnungsmiete, Nebenkosten (Heizung, Wasser, Abfallentsorgung, Hauswartung usw.)
  • Dienstleistungen: Strom, Internet und Fernsehen, Telefon und Handyabo, Rundfunk- und Fernsehgebühren (Serafe), Gebührensäcke und Abfallmarken
  • Gesundheit und Versicherungen: Arzt und Zahnarzt, Augenarzt und Optiker, Krankenkasse und Zusatzversicherung, Haftpflicht- und Hausratversicherung, ggf. Rechtsschutzversicherung, Reiseversicherung
  • Mobilität: öffentlicher Nahverkehr, Unterhalt Velo oder E-Bike; falls Auto/Motorrad vorhanden: Parkplatzmiete, Autoversicherung/Motorradversicherung (Haftpflicht und Kasko), Motorfahrzeugsteuer, Service und Unterhalt, Treibstoff und Reinigungsmaterialien, Parkgebühren und Autobahnvignette usw. 
  • Persönliches und Freizeit: Kleidung und Schuhe, Coiffeur und Pflegeprodukte, Fitnessstudio und Sportverein, Hobbys und Mitgliederbeiträge, Aus- und Weiterbildung, Ausgang und Events, Ferien und Reisen, Geschenke und Unvorhergesehenes, Steuern
  • Umzug: Mietauto, Verpackungs- und Kleinmaterial, Entsorgung, Nachsendeauftrag, Verpflegung und Dankeschön für Umzugshelferinnen und -helfer usw.
  • Einrichtung: Möbel, Bett- und Frotteewäsche, Haushalts- und Unterhaltungselektronik, Koch- und Essgeschirr, Lampen und Leuchten, Teppiche und Vorhänge, Putzutensilien und Reinigungsmittel, Verbrauchsmaterial und Lebensmittel, Dekoration und Zimmerpflanzen usw.

Zu guter Letzt sollten Sie darauf achten, immer einen grosszügigen «Notgroschen» als eiserne Reserve bereitzuhalten. So bleiben Sie auch dann liquid, wenn mal eine unerwartet hohe Rechnung ins Haus flattern sollte. Das erspart Ihnen im Fall der Fälle viel Stress.

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2. Administratives: Den Anschluss nicht verlieren

Die Würfel sind gefallen: Ihre neue Adresse steht fest. Damit der Internetanschluss rechtzeitig aufgeschaltet wird, sollten Sie bereits ein paar Wochen vor dem Umzug mit dem gewünschten Anbieter Kontakt aufnehmen. Denken Sie auch daran, sich bei Serafe anzumelden – denn mit einem eigenen Haushalt müssen Sie nun auch Radio- und Fernsehgebühren zahlen. Wohnen Sie in einer WG, können solche Kosten aufgeteilt werden. Weitere Stellen, die Ihre neue Adresse brauchen, sind beispielsweise Krankenkasse, Einwohnerkontrolle, Strassenverkehrsamt, Arbeitgeberin oder Arbeitgeber, Banken und der Mobilfunkanbieter. 

Tipp: Damit die übrige Korrespondenz nicht weiterhin bei den Eltern landet, können Sie bei der Post für wenig Geld einen Nachsendeauftrag einrichten.

3. Mietkaution: Viel Geld, das brachliegt

Die Mietkaution ist ein fester Bestandteil des Mietvertrags. Sie dient der Vermieterin oder dem Vermieter als Sicherheit, wenn Sie die Miete nicht mehr bezahlen können oder beim Auszug Schäden hinterlassen. Meist müssen Sie dafür zwei bis vier Monatsmieten auf ein Sperrkonto einzahlen. Das Geld ist bis zum Auszug blockiert. Falls Sie nicht so viel Geld auf der Seite haben, gibt es als Alternative die Mietkautionsversicherung. Sie springt ein, wenn die Vermieterin oder der Vermieter berechtigte Forderungen für Schäden oder Mietzinsausfälle stellt. 

4. Mängelliste: Pingelig sein

Die Vormieterin oder der Vormieter ist endlich ausgezogen und der Tag der Wohnungsübergabe ist da. Nun muss Vermieterschaft oder Verwaltung die Wohnung offiziell an Sie übergeben. Augen auf bei diesem Termin: Schauen Sie sich alle Räume gut an und kontrollieren Sie, ob sichtbare Mängel ordnungsgemäss auf dem Übergabeprotokoll vermerkt sind. Sonst müssen Sie beim Auszug vielleicht für Schäden bezahlen, die Sie gar nicht selbst verursacht haben. Hat es beispielsweise einen Sprung im Lavabo oder Wasserflecken, die noch nicht im Protokoll aufgeführt sind? Gerade bei der ersten Wohnung ist die Unsicherheit oft gross. Bereiten Sie sich am besten mithilfe einer entsprechenden Checkliste vor – meist Übergabeprotokoll oder Mängelliste genannt. Vielleicht kann auch jemand Sie begleiten, der mit Wohnungsübergaben bereits Erfahrung hat.

Auch die Zählerstände von Strom, Gas und Wasser sollten festgehalten werden. Falls Sie nach dem Einzug weitere Mängel bemerken, können Sie diese innert zehn Tagen nach der Schlüsselübergabe eingeschrieben der Vermieterin oder dem Vermieter melden, damit sie im Protokoll zum Mietvertrag ergänzt werden. Bei MyRight finden Sie weitere hilfreiche Tipps zum Thema Wohnungsübergabe.

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5. Versicherungen: Die grössten Risiken

Mit dem Auszug aus dem Elternhaus wird das Thema Versicherungen für Sie aktuell. Falls Sie sich zum ersten Mal damit auseinandersetzen, sollten Sie sich zuerst einen Überblick verschaffen: Welche Versicherungen sind sinnvoll für junge Menschen, die gerade in den Beruf eingestiegen oder noch in der Ausbildung sind? Das Wichtigste vorab: 

Schützen Sie sich vor Schadenersatzforderungen

Eine Versicherung, die Sie brauchen, wenn Sie von zuhause ausziehen, ist die Privathaftpflicht: Sie zahlt, wenn Sie anderen versehentlich einen Schaden zufügen. Zum Beispiel, wenn Sie mit dem Auto einer Kollegin einen Parkschaden verursachen oder mit dem Velo einen Fussgänger anfahren, der anschliessend teure Behandlungskosten in Rechnung stellt. Im Extremfall können solche Forderungen in die Millionen gehen.

Auch als Mieterin oder Mieter ist die Privathaftpflichtversicherung sinnvoll. Sie deckt unter anderem Schäden an der Mietwohnung oder am Haus, die Sie selbst verursachen. Beispiele: Eine Pfanne rutscht Ihnen aus der Hand und beschädigt das Ceranfeld. Oder bei einer Party geht die Sonnenstore kaputt. Spätestens dann, wenn man beim Auszug wieder mit der Vermieterin oder dem Vermieter durch die Wohnung geht, ist man froh um eine gute Versicherung. Sie hilft nicht zuletzt auch, ungerechtfertigte Forderungen abzuwehren.

Versichern Sie Ihren Besitz

Neue Möbel, ein grosser Fernseher, ein schönes Sofa – nach dem Umzug füllt sich nach und nach die Wohnung, und der Wert der persönlichen Einrichtung steigt. Es lohnt sich, bereits ab dem Umzug eine Versicherung für Ihren Hausrat abzuschliessen. Diese zahlt beispielsweise, wenn bei einem Einbruch Unterhaltungselektronik gestohlen wird, die Wohnung abbrennt oder ein Hochwasser das Kellerabteil überschwemmt. Wer nur ein WG-Zimmer hat oder hauptsächlich günstige Möbel aus dem Brocki, kann auch nur einzelne Besitztümer versichern: zum Beispiel Sportgeräte wie die Ski- oder Snowboardausrüstung und das teure Rennvelo. Oder Elektrogeräte wie Laptop, Handy und Digitalkamera.

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