Als Millionärin oder Millionär pensioniert werden. Das klingt richtig gut, oder? Good News: Mit 65 eine Million auf dem Konto zu haben, ist einfacher, als viele denken.
Ja, die 3. Säule ist wichtig, das hören die meisten jungen Erwachsenen in der Schweiz wohl andauernd. Die private Vorsorge braucht man fürs Alter, wenn man den gewohnten Lebensstandard weiterhin halten möchte – denn die 1. und 2. Säule reichen dafür meist nicht. Die jährlichen Einzahlungen in die Säule 3a lohnen sich aber doppelt:
Erfahren Sie mehr über das 3-Säulen-System der Schweiz in unserem Blog.
Mit einer Million auf dem Konto in Rente zu gehen, ist wirklich möglich. Und zwar dann, wenn man früh beginnt, vorzusorgen, und das eigene Vorsorgegeld nicht nur auf ein Säule-3a-Konto einzahlt, sondern richtig investiert. Eine Vorsorgelösung, zum Beispiel ein Vorsorgefonds, bietet in der Regel attraktivere Renditen als ein simples Vorsorgekonto.
Wie das geht? Wer mit 25 jedes Jahr den Maximalbetrag in eine Vorsorge-3a-Lösung einzahlt und jährlich einen Zins von 5,5 Prozent erhält, hat mit 65 Jahren knapp über CHF 1 Million angespart. Das funktioniert, weil die Rendite, die die Investitionen jedes Jahr abwerfen, direkt wieder investiert werden – und dann überproportional steigen. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zum Zinseszinseffekt.
Indem das Geld angelegt bleibt und mit jedem Mal, das die Zinsen wieder reinvestiert werden, steigt das eigene Vermögen exponentiell an. Bei der Pensionierung gibt es entsprechend nicht nur das angelegte Kapital zurück, sondern vor allem eine ganze Menge Zinsen, wie unsere Grafik zeigt. Eindrücklich ist der Effekt insbesondere in den letzten 10 Jahren. Das Vermögen wird fast verdoppelt vom 30. Anlagejahr (CHF 571’000) bis zum 40. Anlagejahr (CHF 1’118’000).
Mit einem Säule 3a-Konto sieht die Situation etwas anders aus. Denn da bewegen sich die Zinsen in einem viel tieferen Bereich – bei 0.65% bis zu 1.35%. Wer während des gleichen Zeitraums den Maximalbetrag also auf ein Säule 3a-Konto einzahlt, statt ihn anzulegen, bekommt nach 40 Jahren gerade mal 370'500 CHF. Denn bei niedrigen Zinsen kann sich natürlich auch der Zinseszinseffekt nur bedingt entfalten.
Ein langes Studium, ein Auslandsaufenthalt oder eine mehrmonatige Reise – wer länger nicht in der Schweiz arbeitet, kommt unter Umständen mit den Einzahlungen in die AHV in Rückstand. Eine Beitragslücke führt dazu, dass man im Alter eine tiefere Rente erhält. Je nachdem, wie gross die Lücke ist, verliert man so nach der Pensionierung jeden Monat eine Menge Geld. Genau deshalb lohnt es sich, einen Kontoauszug bei der Ausgleichskasse zu bestellen und nachzuschauen, ob man eine Lücke aufweist. Keine Panik, wenn das so ist: Man hat schliesslich fünf Jahre Zeit, fehlende Beiträge nachzuzahlen und so im Alter doch noch die volle AHV-Rente zu erhalten.
Alles klar, was die 1. Säule (AHV/IV) und die 3. Säule (private Vorsorge) anbelangt? Dann fehlt noch die 2. Säule (berufliche Vorsorge), das Sparen über die Pensionskasse. Der Prozess beginnt ab dem 25. Lebensjahr und ab einem Jahreslohn von CHF 22'050. Dann werden Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge, basierend auf dem Lohn, in die Pensionskasse eingezahlt. Auch wenn es manchmal einfacher gesagt ist als getan: Wer über 25 ist und knapp weniger als die CHF 22'050 verdient, sollte wenn immer möglich sein Arbeitspensum so erhöhen, dass der geforderte BVG-Mindestlohn erreicht wird, damit man bei der Pensionskasse versichert ist.
1. Säule, 2. Säule, Säule 3a - was fehlt noch? Die Säule 3b. Während die Säule 3a gebunden ist, also nicht einfach für ein neues Auto oder eine Reise aufgelöst werden kann, ist die Säule 3b frei. Jede und jeder kann selbst entscheiden, wie er oder sie über die Säule 3b fürs Alter vorsorgen möchte. Für viele junge Leute ist das verständlicherweise nur bedingt ein Thema. Wenn die Löhne noch relativ tief sind und das Leben gelebt werden möchte, ist Sparen nicht Prio 1. Wer sich dann aber im Laufe der Zeit etwas mehr mit der eigenen Zukunft und der Planung dieser beschäftigt, wird nicht darum herum kommen, auch neben der obligatorischen, der beruflichen und der gebundenen privaten Vorsorge ein bisschen zu sparen. Die guten Neuigkeiten dazu: Als Säule 3b gelten Investitionen in Fonds oder Aktien, aber auch Wohneigentum oder periodisch finanzierte, kapitalbildende Lebensversicherungen sowie Einmalprämien. Tönt alles kompliziert? Wer etwas Geld auf der Seite hat, das nicht für Notfälle oder die Erfüllung baldiger Lebensträume eingeplant ist, sollte sich im Idealfall zur Säule 3b informieren – und so langfristig noch mehr profitieren.
Wer früh mit der Vorsorge beginnt, kann ohne viel Aufwand als Millionärin oder Millionär in Rente gehen. Dazu sollte man sein Geld nicht auf dem Vorsorgekonto versauern lassen, sondern es anlegen und verstehen, wie die 1. und 2. Säule optimiert werden können. Wer noch dazu später mal die Säule 3b optimiert, profitiert noch mehr. Und kann jetzt relaxen und das Leben geniessen, im Wissen darum, dass für die Zeit im Alter alle Weichen gestellt sind. Nebenbei reduziert sich Jahr für Jahr die Steuerlast.