«Wer Aktien kauft, geht ein hohes Risiko ein.» Dieser Irrglaube ist bei vielen, besonders unerfahrenen Anlegerinnen und Anlegern nach wie vor stark verbreitet. Warum das nicht stimmt, erklären wir Ihnen hier.
Eins vorweg: Wer Geld anlegt, wird immer ein gewisses Risiko eingehen müssen. Dafür können Anlegerinnen aber auch von deutlich höheren Renditechancen profitieren als Sparer, die ihr Geld nur auf dem Sparkonto belassen. Aktienanlagen bieten eine besonders hohe Aussicht auf Rendite, vor allem im Vergleich zu eher konservativen Anlagen wie Obligationen.
Sie ist in aller Munde: die Inflation. Langsam, aber stetig, sorgt sie dafür, dass das Geld auf den Sparkonten an Wert verliert. Sparerinnen und Sparer können sich so immer weniger leisten, obwohl ihr Vermögen sicher auf einem Konto liegt und minimale Zinsen abwirft. Wer also mehr aus dem eigenen Vermögen machen will, kommt nicht darum herum, zumindest einen Teil des Vermögens in Anlageprodukte zu investieren – seien es Fonds, ETF, Aktien, Obligationen oder Edelmetalle. Nur so ist es möglich, die Inflation nicht nur auszugleichen, sondern auch etwas Profit zu machen.
«Wenn du Aktien kaufst, läufst du Gefahr, alles zu verlieren.» - «Um überhaupt einen Gewinn zu machen, musst du eine riskante Strategie fahren.» - «Wenn du dich nicht im Detail mit den Finanzmärkten auskennst, solltest du nicht investieren.» Solche und ähnliche Ratschläge bekommen Anlageneulinge oft zu hören. Das macht nicht unbedingt Mut, sich mit dem Thema «Geld anlegen» zu befassen. Dabei ist alles gar nicht so kompliziert. Wer einige einfache Regeln einhält, muss sich nicht davor fürchten, Aktien zu kaufen. Besonders wichtig sind dabei folgende Aspekte:
Wer über kein Finanzwissen verfügt, tut gut daran, sich umfassend beraten zu lassen. Anlageexpertinnen und Finanzberater bei Banken und Versicherungen helfen dabei, das eigene Risikoprofil zu definieren und können Anlegerinnen und Anleger, die vielleicht zum ersten Mal Aktien kaufen möchten, genau beraten.
Besonders, wer über einen langfristigen Anlagehorizont verfügt, also im Minimum fünf, noch besser zehn oder mehr Jahre investiert bleiben kann, hat gute Chancen, Renditen zu erzielen. Historisch betrachtet steigt der Wert der Aktienmärkte nämlich. Tatsächlich kann der Aktienmarkt kurzfristig sehr stark schwanken – nach oben, wie auch nach unten. Diese Schwankungen lassen sich aber gut ausgleichen, wenn man langfristig plant. Wer zum Beispiel zehn Jahre lang in den SPI (Swiss Performance Index) anlegt, gleicht damit in der Regel nicht Jahre mit schlechterer Performance aus, sondern erwirtschaftet historisch betrachtet in diesen 10-Jahres-Abschnitten in den allermeisten Fällen einen beträchtlichen Gewinn.
Auch ein Blick auf die weltweiten historischen Entwicklungen von Aktien im Vergleich zu Obligationen ist aufschlussreich: Aktien schaffen es nämlich, auch grosse Marktkrisen zu überwinden – so etwa die Finanzkrise 2008 oder die Covid-19-Pandemie. Die Aktienkurse steigen nach Krisenzeiten sogar oft überproportional an. Wichtig auch hier: Langfristiges Denken zahlt sich (im wahrsten Sinne des Wortes) aus.
Wer sich dafür entscheidet, Geld in Aktien zu investieren, steht schon vor der nächsten Frage: Wie geht das eigentlich? Direkt einzelne Aktien zu kaufen, ist für die meisten Anlegerinnen und Anleger keine gute Lösung. Schliesslich lässt sich so kaum die nötige Diversifikation erreichen, das Risiko läge also nur auf wenigen Einzeltiteln. Mehr Sinn macht es, sein Vermögen in Aktienfonds oder ETFs anzulegen. Dabei wird das investierte Kapital auf viele verschiedene Einzeltitel verteilt und dadurch das Risiko verringert. Möglichkeiten, über Fonds oder ETF in Aktien anzulegen, gibt es viele. Auch hier helfen Beraterinnen und Berater dabei, die beste Lösung zu finden. Und: Wer sich noch nicht ganz traut, mit beiden Füssen in die Welt der Aktien zu springen, kann auch mit kleineren Beträgen schon zur Anlegerin oder zum Anleger werden und zuerst nur einen Teil des eigenen Vermögens investieren.