Marc Gassmann nannte bereits über vierzig Autos sein Eigen und kann Oldtimer aufbereiten wie kaum ein anderer. Als aber sein Cadillac beschädigt wird, gerät er in Panik: «Was, wenn die Versicherung keine Ahnung von Oldtimern hat?»
Die Autos, die in der Garage der Eltern standen, waren für Marc Gassmann schon als Kind das Allergrösste. Nicht nur die Liebe für Autos wurde ihm in die Wiege gelegt, sondern auch das handwerkliche Geschick. Als Jugendlicher pröbelte er zuerst an Velos rum, danach motzte er Töfflis auf, um sich später dem Aufbereiten von Autos zu widmen. «Keine drei Wochen nach meinem 18. Geburtstag hatte ich die Autoprüfung bereits in der Tasche», erzählt er mit schelmischem Lächeln.
Unfallschäden stellen jedoch auch handwerklich versierte Personen wie Marc Gassmann vor grosse Probleme: Genau deshalb wird ihm der 19. Mai 2020 noch lange in Erinnerung bleiben. Gassmann sitzt gemütlich am Steuer seines geliebten Cadillac Fleetwood (94er Jahrgang, Originalzustand, Heckantrieb, Corvette-Motor), als ihm plötzlich ein Auto in die rechte Seite fährt. Den Unfall überstehen die Beteiligten zum Glück unverletzt. Aber die Stossstange seines geliebten Oldtimers verschiebt sich durch den Aufprall um fünf Zentimeter nach rechts und liegt ganz krumm. Auch Kotflügel, Felgen und Zierleisten werden in Mitleidenschaft gezogen.
Panik! Denn bei einem amerikanischen Auto aus den 90er-Jahren ist die Ersatzteilbeschaffung sehr schwierig. Und da Gassmann beim Unfall keine Schuld trifft, muss die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers einspringen. «Was, wenn bei der anderen Versicherung niemand eine Ahnung von Oldtimern hat?», fragt er sich. Denn Gassmann will keine x-beliebigen Reparaturteile. Es kommen nur Teile in Frage, die vom Stil her genau zu seinem Cadillac passen.
Glück im Unglück! Wie Marc ist der Unfallverursacher auch bei der AXA versichert, und der Fahrzeugexperte Mario Wälty restauriert in seiner Freizeit selbst Oldtimer. «Bei uns in der Abteilung sind alle Oldtimer-begeistert. Zudem wollen und müssen wir genau verstehen, wie unsere Kunden denken» führt Wälty aus.
«Die AXA findet für jeden Oldtimer eine individuelle Reparaturlösung, denn jeder Schadenfall ist anders.»
Bei einem Oldtimer-Schadenfall schaut sich der AXA Fahrzeugspezialist das Auto in der Regel beim Reparateur an. Danach wird das weitere Vorgehen mit dem Kunden besprochen. Der persönliche Kontakt und die Beratung sind extrem wichtig.
Häufigste Schadenfälle bei Oldtimern sind:
Aber wie wird aus einem jugendlichen Autobastler ein Fachmann, der Oldtimer von A-Z nach seinem Geschmack umbauen kann? Nach dem Wirtschaftsgymnasium träumt Marc Gassmann davon, von der Autorestauration leben zu können. Er schafft es, direkt bei der renommierten Lukas Hüni AG unterzukommen, die auf Verkauf und Dienstleistungen rund um Oldtimer spezialisiert ist. Mehr als zwanzig Jahre später und als heute 40-Jähriger arbeitet er immer noch begeistert am selben Ort. Privat betreibt er mit Freunden die Werkstatt 8133 in Egg ZH, wo er in jeder freien Minute an seinen Autos schraubt.
«Das Schönste ist für mich, wenn ein Auto nach monatelangem Werkeln genauso aussieht, wie ich mir das vorgestellt habe»
Trotz des Unfalls war der Cadillac weiter fahrtüchtig. Aufgrund der Corona-Krise dauert die Beschaffung der Ersatzteile aber noch länger als gewöhnlich; bis Ende Jahr sollten jedoch alle Komponenten aus den USA eintreffen. «Bei diesem Schadenfall mussten wir fachlich keine grosse Unterstützung bieten, weil Marc Gassmann genau wusste, wo er welches Ersatzteil bestellen muss», so Wälty. Andere Kunden schätzen die fachkundige Beratung jedoch sehr, weil die Ersatzteilbeschaffung und Aufbereitung sehr komplex sind.