Gesundheit

Krankenversicherung: Junge Generation hat Wissenslücken

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Die Krankenversicherung ist die einzige Versicherung, die ausnahmslos alle angeht: Sie ist in der Schweiz obligatorisch. Dennoch ist die Bevölkerung teilweise schlecht informiert. Das zeigt eine Umfrage der AXA unter jungen Erwachsenen.

2024 hat die AXA rund 1100 Personen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren zum Thema Krankenversicherung befragt. In einem Punkt ist man sich weitgehend einig: Die Höhe der Krankenkassenprämien in der Schweiz sei «ungerechtfertigt» oder «eher ungerechtfertigt». Das finden rund 70 Prozent der Befragten. Ausserdem stellte sich bei der Umfrage heraus, dass bei der jungen Generation grosse Wissenslücken bestehen. Vielen ist nicht bewusst, dass sie selbst ihre Krankenkassenkosten beeinflussen können – und wie das geht. Folglich zahlen ausgerechnet junge Menschen, die oft knapp bei Kasse sind, unnötig hohe Prämien.

Interesse fehlt

Mehr als ein Drittel der jungen Erwachsenen interessiert sich wenig oder gar nicht für das Thema Krankenversicherung. Die Hauptgründe dafür: Das Thema sei zu kompliziert, und an den hohen Prämien könne man selbst ja sowieso nichts ändern. Doch das stimmt so nicht: Wer die wichtigsten Fakten rund um die Krankenversicherung kennt, hat seine Prämien ein Stück weit selbst in der Hand. 

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    Sparen bei der Krankenversicherung

    Mit den Kosten steigt auch die Motivation, die eigene Prämie zu optimieren. Wir zeigen Ihnen, wie.

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Mangelndes Grundwissen

Eine gewisse Komplexität hat es tatsächlich, das Schweizer Gesundheitssystem. Aber im Grunde sind es nur ein paar wenige Dinge, die man wissen bzw. verstehen muss, um sich darin zurechtzufinden. Hier die Basics, die Licht ins Dunkel bringen: 

1. Gleiche Leistungen, unterschiedliche Prämien

Die Leistungen der Grundversicherung sind im Krankenversicherungsgesetz (KVG) geregelt. Der Hälfte der Befragten war jedoch nicht bekannt, dass alle Krankenkassen im Rahmen der Grundversicherung dieselben Behandlungen und Medikamente bezahlen müssen. Folglich unterscheiden sich die verschiedenen Kassen hauptsächlich im Preis. Natürlich gibt es weitere Unterschiede, etwa bei der Kundenzufriedenheit oder Rückzahlungsdauer.

2. Jährlicher Wechsel ist für alle möglich

Immer aufs neue Jahr lässt sich die bisherige Krankenversicherung kündigen. Das gilt für alle. Sie können sich der Krankenkasse Ihrer Wahl anschliessen und dürfen nicht abgelehnt werden. Rund 30 Prozent der befragten Personen wussten dies nicht. Und etwa die Hälfte ging davon aus, dass Geschlecht und Gesundheitszustand sich auf die Prämienhöhe auswirken würden – dies ist jedoch nicht der Fall.

3. Mehrere Faktoren beeinflussen die Prämie

Je nach Alter und Wohnort zahlen Sie mehr oder weniger Prämie. An Ihrem Alter können Sie logischerweise nichts ändern, und wahrscheinlich werden Sie auch nicht wegen der Krankenversicherung umziehen. Doch es gibt andere Faktoren, die einen Einfluss auf die Prämie haben: 

  • Franchise. Je mehr Sie sich an Ihren Krankheitskosten beteiligen, desto tiefer ist Ihre Prämie. Für junge, gesunde Menschen, die keine grösseren Behandlungen geplant haben, lohnt sich also die höchste Franchise (CHF 2500). Wer fürs nächste Jahr Behandlungskosten von CHF 2000 oder mehr erwartet, sollte die tiefste Franchise (CHF 300) wählen. 
  • Versicherungsmodell. Wer auf freie Arztwahl (Standard) verzichtet, kann viel Geld sparen. Diese Alternativen haben Sie: Hausarztmodell, HMO-Modell (Gruppenpraxis) oder Telmed-Modell (Hotline und/oder App). Hier sind Sie verpflichtet, sich bei gesundheitlichen Problemen immer zuerst bei der vereinbarten Anlaufstelle zu melden. 
  • Krankenversicherung. Das für Sie günstigste Angebot finden Sie erst, wenn Sie Alter, Prämienregion, Franchise und Versicherungsmodell einbeziehen. Vielleicht ist in Ihrer Familie für jede Person eine andere Kasse optimal. Wie viel Geld sich allein durch den Wechsel der Versicherung sparen lässt (wenn alles andere gleichbleibt), zeigt der Wechselreport der AXA.
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    Franchise oder Selbstbehalt?

    «Die Selbstbeteiligung heisst Franchise – nicht Selbstbehalt, das ist etwas anderes.» What the …? Hier wird der Unterschied endlich mal ganz einfach erklärt, inkl. Video.

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Verwirrung um Kündigungsfristen

Wer seine Krankenversicherung wechseln will, darf den Kündigungstermin nicht verpassen. Ansonsten bleibt der bisherige Vertrag ein weiteres Jahr lang bestehen. Auf diese Weise bleiben viele Versicherte jahrelang in einer für sie ungünstigen Situation. Drei Viertel der Befragten wussten nicht, wann man die Grundversicherung kündigen muss, oder hatten ein falsches Datum im Kopf. Bei der Zusatzversicherung lagen sogar über 90 Prozent daneben. Tatsächlich sind die unterschiedlichen Stichtage etwas verwirrend: 

  • Zusatzversicherung – 30. September
  • Grundversicherung – 30. November

Übrigens muss die Kündigung am Stichtag selbst bzw. am letzten Arbeitstag vor dem Stichtag bei der Versicherung auf dem Tisch liegen. Kündigungen mit einem Poststempel des Stichtags gelten als zu spät eingereicht. 

Tipp: Selbst wenn man den Termin fürs Kündigen der Zusatzversicherung verpasst hat, lohnt es sich immer noch, einen Wechsel der Grundversicherung zu prüfen: Sie können problemlos Ihre Zusatzversicherung behalten und für die Grundversicherung zu einer anderen Kasse wechseln. Diese Aufteilung nennt sich Splitting.

Vorsicht bei der Zusatzversicherung

Ihre Zusatzversicherung sollten Sie erst kündigen, nachdem Sie bereits in die neue Zusatzversicherung aufgenommen wurden. Denn die freiwilligen Zusatzversicherungen sind durch ein anderes Gesetz (VVG) geregelt: Sie können Leistungsausschlüsse geltend machen oder Bewerbende ganz ablehnen. Dann stünden Sie plötzlich ohne Zusatzversicherung da.

Krankenkassen besser als ihr Ruf

In den letzten Jahren sind die Gesundheitskosten in der Schweiz rasant gestiegen. Entsprechend schlecht ist das Image der Krankenversicherungen. Schliesslich sind sie es, die der Bevölkerung diese schwere Last aufbürden – so die landläufige Meinung. Das spiegelt auch die AXA Umfrage wider: Neben Politik und Pharmaindustrie sehen viele junge Erwachsene die Krankenversicherungen als hauptverantwortlich für die Kostenexplosion im Gesundheitswesen. In der Westschweiz werden Krankenversicherungen besonders kritisch beurteilt. Diese Wahrnehmung entspricht aber nicht der Realität: Die Krankenversicherungen selbst tragen mit ca. 5 Prozent sehr wenig zu den Gesamtkosten bei (Quelle: Bundesamt für Statistik). Vielmehr wachsen unsere Gesundheitsausgaben stetig, was unter anderem mit der demografischen Entwicklung sowie dem medizinisch-technischen Fortschritt zusammenhängt.

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