Diversifikation (oder Diversifizierung) ist ein grosses Schlagwort in der Welt der Geldanlage – und ein besonders wichtiges. Wer diversifiziert anlegt, kann das Risiko minimieren und dennoch Gewinne erwirtschaften.
Geld anzulegen, lohnt sich – besonders, wenn man mehr aus dem eigenen Vermögen machen möchte. Was sich hingegen nicht lohnt, ist, das ganze Anlagekapital in wenige Anlagen zu stecken, zum Beispiel nur in drei, vier Aktien zu investieren. Denn damit gehen Anlegerinnen und Anleger ein hohes und unnötiges Risiko ein.
Im Grunde genommen ist die Diversifikation (auch Diversifizierung genannt) ganz einfach:
Es lohnt sich also, das investierte Vermögen möglichst breit zu streuen. Das bedeutet aber nicht nur, Aktien von vielen Unternehmen zu kaufen. Eine gute Diversifikationsstrategie sollte viele Ebenen uzmfassen, zum Beispiel:
Schliesslich geht man auch dann ein Risiko ein, wenn man Aktien von verschiedenen Unternehmen hält, diese aber alle im gleichen Sektor zuhause sind – zum Beispiel in der Tech-Branche. Oder wenn man nur in einer Region investiert ist und die dortige Wirtschaft in eine Krise gerät. Um das Anlagerisiko zu minimieren, ist eine möglichst breite Diversifikation also unerlässlich.
Wer ein diversifiziertes Portfolio hat, kann das Risiko also auf verschiedene Anlagen verteilen und dadurch minimieren. Was verbirgt sich aber eigentlich hinter dem Wort «Risiko»? Welches Risiko gehen Anlegerinnen und Anleger effektiv ein, wenn sie investieren?
Alle Wertpapiere verfügen über zwei Arten von Risiken:
Das systemische Risiko, oder das Marktrisiko, besteht immer. Es ist ein Risiko, das alle Anlegerinnen und Anleger eingehen müssen. Grosse Weltereignisse, wie die Finanzkrise 2008, oder die Covid-19-Pandemie, beeinflussen die Entwicklungen an den Aktienmärkten.
Das individuelle oder unsystematisches Risiko existiert für jedes Wertpapier. Ein Unternehmen ist schlecht geführt und geht Konkurs? Ein anderes Unternehmen kommt an den Markt und bietet ein massiv besseres Produkt an? Gesetze ändern sich und machen es einem Unternehmen schwer, ihre Geschäftstätigkeit fortzusetzen? Diese Dinge können immer geschehen. Mit der richtigen Diversifikationsstrategie können Anlegerinnen und Anleger das individuelle Risiko aber auf ein Minimum reduzieren.
Wer sein Portfolio breit diversifiziert, sprich nicht nur Aktien von wenigen Unternehmen hält oder in einzelne Branchen oder Länder investiert, minimiert sein Anlagerisiko. Der Diversifikationseffekt, die Reduktion des unsystematischen, titelspezifischen Risikos, ist umso grösser, je weniger die einzelnen Anlagen miteinander korrelieren. Eine hohe Korrelation bedeutet: Die Anlagen in einem Portfolio überschneiden sich in einigen Eigenschaften so stark, dass sie sich gleich entwickeln (z. B. Tech-Aktien aus unterschiedlichen Regionen). Eine tiefe Korrelation bedeutet, dass sich die Anlagen in einem Portfolio stark genug voneinander unterschieden, um Schwankungen im Portfolio zu minimieren.
Je kleiner die investierten Beträge, desto schwieriger ist es, ein Portfolio breit zu diversifizieren – zumindest, wenn man direkt in Aktien und Obligationen anlegen möchte. Anlegerinnen und Anleger, die keine riesigen Summen investieren und trotzdem diversifizieren möchten, tun gut daran, ihr Geld in Anlagefonds oder ETF (Exchange Traded Funds) anzulegen. Anlagefonds und ETF beinhalten bereits eine Reihe von Titeln, manchmal auch an Anlageklassen, sind manchmal in verschiedenen Regionen investiert, oder in verschiedenen Branchen. So kann eine gute Diversifikation auch mit kleinen Beträgen sichergestellt werden. Wer das Risiko noch weiter minimieren möchte, sollte zudem möglichst lange investiert bleiben, sich nicht von Kursschwankungen aus der Ruhe bringen lassen und nur so anlegen, wie das eigene Risikoprofil es zulässt. Gepaart mit einer schlauen Diversifikation steht der Aussicht auf Rendite mit minimalem Risiko nichts mehr im Weg.