Elektroauto-Batterien spielen eine zentrale Rolle beim Ausbau der Elektromobilität. Im Rahmen der Energiewende und des Klimaschutzes gewinnen Elektroautos immer mehr an Bedeutung und sollen in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Verkehrssektor leisten.
Die Elektromobilität ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft. In der Schweiz waren Ende 2024 bereits über 203'000 Elektroautos immatrikuliert – ein Marktanteil von 4,2 Prozent. Die Zahl wächst kontinuierlich, und bis 2035 rechnet man mit über 2 Millionen Elektrofahrzeugen auf den Schweizer Strassen.
Doch um dieses Ziel zu erreichen, braucht es noch einige Fortschritte. Besonders wichtig ist es, die Akzeptanz von Elektroautos weiter zu erhöhen und attraktive Anreize zu schaffen, damit sich immer mehr Menschen für ein E-Auto entscheiden.
Neben finanziellen und steuerlichen Vorteilen spielt vor allem die Technologie eine Schlüsselrolle. Ein zentrales Element ist die Batterie, die als teuerste Komponente eines Elektrofahrzeugs gilt.
Wir alle kennen es von Smartphones und anderen Geräten: Akkus verlieren mit der Zeit an Leistung. Ähnlich verhält es sich mit Elektroautos – die Batterie bestimmt massgeblich die Reichweite. Für viele Menschen ist genau das ein entscheidender Faktor, denn wer sein Auto täglich nutzt oder lange Strecken fährt, braucht eine zuverlässige und leistungsfähige Batterie. Zudem dauert das Laden deutlich länger als das Tanken eines Verbrenners.
Damit sich das Aufladen optimal in den Alltag integrieren lässt, braucht es nicht nur leistungsfähige Batterien, sondern auch stetige technologische Weiterentwicklungen.
Für Elektroautos werden verschiedene Arten von Batterien verwendet. Neben den am häufigsten verbauten Lithium-Ionen-Batterien gibt es Lithium-Polymer-Akkus und Nickel-Metallhydrid-Batterien. Die Unterschiede zwischen diesen Batterietypen liegen vor allem in Leistung, Kapazität, Lebensdauer und Kosten.
Lithium-Ionen-Batterien bleiben aufgrund ihrer hohen Energiedichte, Kapazität und Lebensdauer die bevorzugte Batterietechnologie für Elektroautos. Gerade die Feststoffbatterie könnte hier aber auf Dauer für Konkurrenz sorgen. Diese Technologie hat die Marktreife aber noch nicht erreicht.
Elektroauto-Batterien haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Die Lithium-Ionen-Technologie hat sich am Markt etabliert und ist in den meisten Modellen verbaut.
Bei der Auswahl des passenden E-Autos bzw. der passenden Batterie achten (potenzielle) Käuferinnen und Käufer vor allem auf drei Aspekte: Kapazität, Ladezeit und Lebensdauer. Was können E-Auto-Batterien also leisten?
Je nach Modell und Hersteller variiert die Kapazität von Elektroauto-Batterien. Die meisten Elektroautos besitzen eine Kapazität zwischen 40 und 100 kWh (Kilowattstunden). Eine höhere Batteriekapazität bedeutet eine höhere Reichweite. So kann ein Elektroauto mit einer Batteriekapazität von 40 kWh etwa 200 km oder mehr zurücklegen, während ein Elektroauto mit einer Batteriekapazität von 100 kWh eine Reichweite von über 600 km erreicht. Die genauen Werte variieren, wie bei Verbrennungsmotoren auch, von Modell zu Modell. Laut ADAC-Ecotest pendeln sich die Werte je nach Hersteller und Auto zwischen 16,7 kWh/100 km und 30,9 kWh/100 km ein.
Die Reichweite eines Elektroautos hängt jedoch ebenso von anderen Faktoren ab, wie z. B. der Fahrweise, der Temperatur oder dem Einsatz von Klimaanlagen oder Heizungen.
Ein Elektroauto mit einer Batteriekapazität von 80 kWh kann an einer Schnellladestation in etwa 30 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden. Eine vollständige Ladung mit Gleichstrom (DC) kann je nach Ladeleistung jedoch bis zu 1,5 Stunden dauern. Auf schweizerischen Strassen gibt es zahlreiche Schnellladestationen, das Netz wird kontinuierlich weiter ausgebaut. Das Laden an einer AC-Ladestation oder an der heimischen Wallbox mit Wechselstrom dauert deutlich länger. Aber wenn Sie Ihr Auto über Nacht laden, ist es für den nächsten Tag einsatzbereit.
Die Lebensdauer einer Batterie beschäftigt Autokäuferinnen und -käufer aus vielen Gründen. Eine Batterie verliert im Laufe der Zeit an Kapazität und Leistung. Die Art der Batterie, die Nutzung, die Umgebungstemperatur: Viele Faktoren beeinflussen letztlich die Lebensdauer. Eine Batterie kann je nach Modell und Hersteller eine Garantie von acht bis zehn Jahren haben. Allerdings ist ein gewisser Leistungsverlust immer zu erwarten. Die vollen 100 Prozent wird eine Batterie nach 100'000 km nicht mehr erreichen. Dennoch können moderne Batterien ein langes Leben haben und müssen nicht – wie von vielen befürchtet – alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Übrigens: Das langsame Laden, meist zu Hause mit Wechselstrom, ist deutlich schonender für die Batterie.
Tipp: Wenn Sie zusammen mit Ihrer Elektroauto-Versicherung die Zusatzleistung «E-Mobilität-Batterie» abschliessen, sichern Sie die Batterie zusätzlich ab. Dieser Service übernimmt die Reparaturkosten, wenn Ihre Antriebsbatterie aufgrund von Bedienungsfehlern oder durch Fehlfunktionen des Ladegeräts beschädigt wird.
Die Elektroauto-Batterie hat nur eine begrenzte Lebensdauer und verliert mit fortwährender Nutzung an Leistungsfähigkeit. Daher arbeiten Hersteller an verbesserten Batterien und geben eine Garantie auf die Leistungsfähigkeit. Garantien von bis zu acht Jahren und 160'000 Kilometern sind die Regel.
Der Kauf eines Occasionsautos ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. In welchem Zustand ist das Auto und wie lange halten die einzelnen Verschleissteile noch durch? Beim E-Auto kommt die Komponente der durchaus empfindlichen Batterie hinzu.
Deren Leistungsfähigkeit nimmt zwangsläufig ab. Das muss kein Hindernis für einen Occasionskauf sein, dennoch sollten Sie möglichst genau wissen, welche Restleistung die Batterie noch aufbringen kann und ob diese für Ihre Zwecke reicht.
Im Idealfall sollte die Verkäuferin oder der Verkäufer anhand von regelmässigen Check-ups nachweisen, wie sich der Zustand der Batterie entwickelt hat und mit welcher Leistungsfähigkeit jetzt noch zu rechnen ist. Liegen solche Dokumente zum sogenannten State of Health nicht vor, sollten Sie die Batterie von Profis durchchecken lassen, bevor Sie dem Kauf zustimmen.
Tipp: Als Kundin oder Kunde der AXA haben Sie die Möglichkeit, jederzeit kostengünstig den Zustand Ihrer Batterie zu prüfen. Das geht mit der Batterietestbox von AVILOO. So wissen Sie über den aktuellen Gesundheitszustand der Batterie Bescheid.
Elektroautos gelten als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen, da sie während der Fahrt keine Emissionen ausstossen und somit den CO₂-Fussabdruck reduzieren. Doch die Herstellung und Entsorgung der Batterien bringt ebenfalls Umweltbelastungen mit sich.
Die Produktion von Elektroauto-Batterien erfordert grosse Mengen an Rohstoffen, die oft unter hohem Energieaufwand und teilweise fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Hinzu kommt der Energiebedarf bei der Herstellung selbst, die derzeit noch stark von fossilen Brennstoffen abhängt – was zu CO₂-Emission beiträgt.
Trotzdem sind Elektroautos auf lange Sicht eine umweltfreundlichere Wahl. Entscheidend ist dabei, mit sauberem Strom zu laden. Ein E-Auto, das mit herkömmlichem Strom betrieben wird, muss etwa 80’000 Kilometer zurücklegen, um ökologischer als ein vergleichbares Dieselmodell zu sein. Wer ausschliesslich Ökostrom nutzt, erreicht diesen Vorteil schon nach 40’000 Kilometern.
Elektroautos haben in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen, und die Verkaufszahlen steigen stetig. Allerdings gibt es nach wie vor Herausforderungen zu überwinden, die im Zusammenhang mit der Batterie stehen:
Falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien bergen Gefahren für unsere Umwelt. Sowohl die Lagerung als auch die Entsorgung oder das Recycling dürfen ausschliesslich durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen.
Das Ziel des Recyclingprozesses ist es, eine möglichst hohe Rückgewinnungsquote (zukünftig idealerweise 100 Prozent) der enthaltenen Wertstoffe zu erreichen. Die Rückgewinnung umfasst sowohl wertvolle als auch umweltschädliche Stoffe. Hier ein Überblick der recycelten Stoffe einer Elektroauto-Batterie:
Wertvolle Inhaltsstoffe:
Umweltschädliche Inhaltsstoffe:
Wichtige Rohstoffe aus dem Batteriegehäuse:
Recyclingunternehmen auf der ganzen Welt arbeiten mit Nachdruck daran, einen beträchtlichen Anteil der genannten Materialien zurückzugewinnen und sie für den erneuten Einsatz vorzubereiten.
Zurzeit gibt es drei offizielle Recyclingverfahren, deren höchste Rückgewinnungsquote bei 96 Prozent liegt. Zwei weitere Verfahren mit einer höheren Rückgewinnungsquote von bis zu 98 Prozent und weniger Umweltbelastungen befinden sich per aktuellem Stand (Januar 2025) noch im Forschungsstadium:
Mit dieser Art des Recyclings werden ca. 96 Prozent aller Bestandteile einer Elektroauto-Batterie wiederverwertet. Dazu wird zuerst der Akku unter Stickstoff gesetzt und anschliessend mechanisch zerkleinert, um alle wichtigen Rohstoffe zu extrahieren.
Bei diesem Wiederaufbereitungsprozess werden die Batteriezellen durch eine gezielte Temperaturerhöhung eingeschmolzen und danach zerrieben. Infolgedessen können wertvolle Materialien wie Kupfer, Nickel und Kobalt extrahiert und zu ca. 95 Prozent wiedergewonnen werden. Bei diesem Verfahren gibt es jedoch einen wesentlichen Nachteil: Es gelingt nicht, alle Bestandteile wiederzugewinnen – so gehen Aluminium, Lithium und Graphit dabei verloren.
Das Verfahren hat zum Ziel, wiederverwendbare Materialien in Form intakter Batteriekomponenten zurückzugewinnen. Ausgediente Batteriezellen werden bei diesem Prozess in einer Flüssigkeit mit elektrischen Schockwellen behandelt, was zu ihrer Zerlegung führt. Anschliessend werden in weiteren Schritten die Einzelteile, wie die Elektrodenfolien und die aktiven Materialien, getrennt. Ein entscheidender Vorteil dieser Methode ist, dass die chemisch aktiven Materialien direkt für die Neuproduktion von Batterien verwendet werden können.
Zukünftig soll es noch deutlich umweltfreundlichere Methoden zum Recycling einer Elektroauto-Batterie geben, zum Beispiel das Flash-Joule-Heating (Blitzverdampfen), an dem gerade die Rice University in Houston forscht. Dabei wird die Batterie innerhalb von wenigen Sekunden auf über 2000 Grad Celsius erhitzt. Dadurch entsteht eine schwarze, klebrige Masse (auch Schwarzmasse genannt), aus der sich die Rohstoffe mithilfe anorganischer Säuren herauslösen lassen. Laut den Forschenden liegt die Rückgewinnungsquote bei 98 Prozent. Ähnlich vielversprechende Ergebnisse erhoffen sich Forschende der Technischen Hochschule Chalmers (Schweden). Anstelle von anorganischen Säuren setzen sie auf pflanzenbasierte Oxalsäure. Das kommt nicht nur unserer Umwelt zugute, sondern führt auch zur Rückgewinnung nahezu aller Rohstoffe. Wie lange die Universitäten noch an diesen Verfahren forschen, bevor sie zum Einsatz kommen, ist bislang unklar.
Mit folgenden Tipps können Fahrerinnen und Fahrer eines Elektroautos die Lebensdauer der Batterie verlängern und sicherstellen, dass das Elektroauto die volle Leistung bringt – auch noch nach vielen Kilometern:
In der Praxis hat sich gezeigt, dass der Akku nach 1000 bis 1500 Ladezyklen nicht mehr leistungsfähig genug ist, um den Motor eines E-Autos anzutreiben. Dennoch verfügt er selbst nach zehn Jahren Betrieb noch über genug Kapazität für den stationären Einsatz, beispielsweise als Stromspeicher für den aus Solarzellen gewonnenen Strom.
Auf diese Weise verlängert sich die Lebensdauer einer Elektroauto-Batterie, bevor sie ins fachgerechte Recycling geht, um durchschnittlich weitere zehn bis zwölf Jahre. Das heisst: Bei normalem Gebrauch hält der Akku über zwanzig Jahre. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Batterie für das Elektrofahrzeug beim stationären Einsatz keinen kräftezehrenden Beschleunigungs- und Bremsphasen ausgesetzt ist. Der stationäre Betrieb verläuft deutlich gleichmässiger. Das Ergebnis: eine langsamere Entladung, was sich positiv auf die Lebensdauer der Batterie auswirkt.
Reichweite, Ladezeit, Lebensdauer: Viele der entscheidenden Faktoren beim Kauf eines E-Autos hängen direkt mit der Batterie zusammen. Dank kontinuierlicher technologischer Fortschritte sind Elektroautos heute eine echte Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen.
Dennoch gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen, um Elektroautos für eine breitere Masse attraktiver zu machen. Neben den Anschaffungskosten spielt vor allem der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine zentrale Rolle. Zudem eröffnen neue Technologien wie das bidirektionale Laden spannende Perspektiven, um E-Autos effizienter in das Energiesystem zu integrieren.
Eines steht fest: Die Weiterentwicklung von Batterien wird langfristig entscheidend dazu beitragen, den Verkehr umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten.
Die Lebensdauer einer Elektroauto-Batterie hängt von vielen Faktoren ab, einschliesslich der Art der Batterie, der Fahrbedingungen und der Wartung. Eine typische Elektroauto-Batterie kann bis zu 200'000 km oder mehr auf sich nehmen, bevor sie ersetzt werden muss.
Die Kosten hängen von der Grösse der Batterie und der Art des Elektroautos ab. Eine typische Elektroauto-Batterie kann etwa 50 Prozent des Fahrzeugpreises ausmachen, obwohl die Preise je nach Hersteller und Modell variieren.
Die Wartungsanforderungen einer Elektroauto-Batterie hängen von der Art der Batterie ab. Lithium-Ionen-Batteriezellen, die am häufigsten in Elektroautos verwendet werden, erfordern normalerweise nur minimale Wartung, einmal im Jahr sollte dennoch der Profi ran.
Der Preis schwankt je nach Modell zwischen CHF 5000 und CHF 15'000.