Die Bevölkerung in der Schweiz hortet rund 10 Mrd. Franken als Bargeld zuhause. Aber: Bei einem Diebstahl kann das Bare ganz schnell für immer weg sein.
Es ist unmittelbar verfügbar und dient als Sicherheitspolster in Krisenzeiten – diese zwei Punkte nennen Personen in der Zahlungsmittelumfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am häufigsten auf die Frage, weshalb sie Bargeldreserven zuhause haben. Jeder zehnte Haushalt mit Bargeldreserven gibt Beträge von über 5’000 Franken an. Gemäss Schätzung der SNB horten Privatpersonen in der Schweiz gesamthaft rund 10 Mrd. Franken als Bargeld. Doch das Bare zuhause aufzubewahren, ist nicht ohne Risiko.
«Wichtig ist, auf einen ausreichenden Versicherungsschutz zu achten – ansonsten droht nach einem Einbruchdiebstahl die Pleite», sagt Claudio Schäfli, Leiter Produktmanagement Wohnen bei der AXA. Denn zwar sind Wertsachen und Geldwerte bei Diebstahl über die Haushaltversicherung geschützt – doch nur bis zu einem bestimmten Betrag. «Bei der AXA sind bei gewöhnlicher Aufbewahrung Geldwerte bis zu 5'000 Franken versichert, Schmucksachen bis 30'000 Franken», erklärt der Versicherungsexperte.
Wer höhere Summen zuhause aufbewahren möchte, kommt nicht darum herum, sich einen Tresor anzuschaffen – aber nicht irgendeinen. «Freistehende Kleintresore sind grundsätzlich ungeeignet, da sie von Diebinnen und Dieben einfach mitgenommen und später in Ruhe geöffnet werden können», erklärt Claudio Schäfli. Damit das Geld sicher – und versichert – ist, muss ein Kassenschrank von über 100 Kilogramm oder dann ein eingemauerter Tresor her. Ist das der Fall, erhöht sich die Versicherungssumme in der Regel, bei der AXA auf 20'000 Franken für Geldwerte und auf 100'000 Franken für Schmuck. Werden noch höhere Summen gelagert, muss der Tresor zertifiziert oder von der Versicherung genehmigt sein. «In solchen Fällen sollte unbedingt ein persönliches Gespräch stattfinden», so der AXA Versicherungsexperte. Denn der Berater oder die Beraterin kann die individuelle Versicherungssituation einschätzen und betreffend Sicherheitsmassnahmen unterstützen.
Die einfach scheinende Lösung der Bargeldaufbewahrung zuhause birgt also einige Tücken. Zumal in der Gesamtrechnung auch die Anschaffungskosten für Tresore und weitere Sicherheitsmassnahmen mitberücksichtigt werden sollten. «Es ist verständlich, dass auch Kleinanlegerinnen und -anleger eine vernünftige Rendite auf ihrem Kapital erzielen wollen. Wir raten deshalb Interessierten, sich umfassend bei Vorsorge- und Finanzspezialistinnen und -spezialisten beraten zu lassen. Diese können die individuelle Situation analysieren und anhand dieser geeignete Anlagemöglichkeiten empfehlen», erklärt Claudio Schäfli. Die Aufbewahrung unter der heimischen Matratze gehört wohl eher nicht dazu. Denn nur schon der Weg von der Bank nach Hause kann sich als gefährlich erweisen: Bei einer Beraubung, also einem Raub mit Waffenandrohung, ist das Bargeld gerade mal bis 5‘000 Franken versichert – bei einem Taschendiebstahl überhaupt nicht.