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Darf man mit Kopfhörern Auto fahren?

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In der Schweiz ist das Tragen von Kopfhörern beim Autofahren nicht explizit verboten, aber es birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. Die akustische Wahrnehmung wird stark beeinträchtigt, es kann zu gefährlichen Situationen im Strassenverkehr kommen. 

Wir klären Sie in diesem Artikel darüber auf, inwiefern man mit Kopfhörern Auto fahren darf, wie die Gesetzgebung aussieht und was es für Sicherheitsrisiken mit sich bringt.

Darf man in der Schweiz beim Autofahren Kopfhörer tragen?

Sie sind auf einer belebten Strasse unterwegs, Ihre Lieblingsplaylist läuft über Ihre In-Ear-Kopfhörer oder Airpods. Sie geniessen die Musik, doch dabei können wichtige akustische Signale des Strassenverkehrs in den Hintergrund treten. Im Schweizer Strassenverkehrsgesetz ist das Tragen von Kopfhörern beim Autofahren nicht ausdrücklich verboten. Allerdings verlangt das Gesetz von jeder Fahrzeuglenkerin und jedem Fahrzeuglenker, stets die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten und adäquat auf Verkehrssignale zu reagieren. Genau hier liegt der kritische Punkt.

Musikhören in hoher Lautstärke oder Telefonieren über Kopfhörer kann dazu führen, dass Sie ein Hupen, Warnrufe oder gar das Sirenengeheul eines herannahenden Einsatzfahrzeugs nicht wahrnehmen. Solche Momente der Unachtsamkeit gefährden die Verkehrssicherheit und stehen im Widerspruch zu den grundlegenden Anforderungen des Strassenverkehrsgesetzes.

Moderne Fahrzeuge bieten oft Freisprechanlagen als sicherere Alternative. Denn auch das Tragen von Kopfhörern beim Telefonieren kann Ihre Aufmerksamkeit erheblich einschränken. Um Ihre Verbindung zur Aussenwelt nicht vollständig zu verlieren, könnte die Nutzung von nur einem Ohrhörer eine überlegenswerte Option sein. Letztendlich geht es darum, ein sicheres Gleichgewicht zwischen dem Genuss Ihrer Musik oder dem Führen eines Gesprächs und Ihrer Verantwortung als Teilnehmerin oder Teilnehmer im Strassenverkehr zu finden.

Mit Kopfhörern Auto fahren: Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Schweizer Strassenverkehrsgesetz legt keine spezifischen Bestimmungen zum Tragen von Kopfhörern beim Autofahren fest. Aber es betont die Pflicht der Fahrerin oder des Fahrer, das Fahrzeug jederzeit sicher zu steuern und auf Signale sowie auf das Verkehrsgeschehen angemessen zu reagieren (Art. 31 Abs. 1 SVG ). In diesem Kontext ist das Tragen von Kopfhörern, welche die akustische Wahrnehmung stark einschränken, kritisch zu sehen.

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Warum Kopfhörer beim Autofahren gefährlich sind 

  • Eingeschränkte akustische Wahrnehmung: Einer der offensichtlichsten Gefahrenpunkte ist die Beeinträchtigung der akustischen Wahrnehmung. Verkehrsgeräusche, wie das Hupen anderer Fahrzeuge, Warnsignale oder das Herannahen von Einsatzfahrzeugen, sind wichtig für die akustische Orientierung im Strassenverkehr. Kopfhörer, insbesondere solche mit Geräuschunterdrückung, können diese wichtigen Signale überdecken und somit die Fähigkeit der Fahrerin oder des Fahrers, auf unvorhergesehene Ereignisse angemessen zu reagieren, erheblich einschränken.
  • Ablenkung durch Musik oder Gespräche: Das Hören von Musik oder das Führen von Gesprächen über Kopfhörer erhöht die kognitive Belastung der Fahrzeuglenkerin oder des Fahrzeuglenkers. Das Gehirn muss sich auf mehrere Aufgaben gleichzeitig konzentrieren, was eine Verringerung der Aufmerksamkeit für das Fahrzeug und das Verkehrsgeschehen zur Folge hat. Insbesondere komplexe Gespräche oder sehr laute Musik können die Konzentration stark beeinträchtigen.
  • Fehlendes Bewusstsein für die Umgebung: Das Tragen von Kopfhörern kann ein Gefühl der Isolation vom Umfeld erzeugen. Fahrerinnen und Fahrer geraten unter Umständen in eine Art «Blase», in der sie weniger aufmerksam für die Veränderungen in ihrer Umgebung sind. Dies ist besonders in dynamischen Verkehrssituationen gefährlich, in denen rasches Reagieren erforderlich ist.
  • Verzögerte Reaktionen: Durch die Ablenkung und die eingeschränkte Wahrnehmung kann die Zeit, die eine Fahrzeuglenkerin oder ein Fahrzeuglenker benötigt, um auf unerwartete Situationen zu reagieren, erhöht werden. Jede Verzögerung, selbst Bruchteile von Sekunden, kann in bestimmten Situationen den Unterschied zwischen einem sicheren Bremsmanöver und einem Auffahrunfall bedeuten.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Autofahren mit Kopfhörern

Darf man mit In-Ear-Kopfhörern oder Airpods Auto fahren?

In der Schweiz gibt es kein spezifisches Verbot für das Tragen von Kopfhörern beim Autofahren. Allerdings muss laut Strassenverkehrsgesetz die Fahrzeuglenkerin bzw. der Fahrzeuglenker jederzeit in der Lage sein, das Fahrzeug sicher zu steuern und auf wichtige akustische Signale zu reagieren. Wenn das Tragen von Kopfhörern diese Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, kann das als Verstoss gegen die Verkehrsvorschriften gewertet werden.

Welche Arten von Kopfhörern sind beim Autofahren empfehlenswert?

Wenn Sie unbedingt Kopfhörer tragen möchten, sollten Sie solche wählen, die die Umgebungsgeräusche nicht vollständig blockieren. Einseitige Kopfhörer oder Kopfhörer mit einer Transparenzfunktion, die es ermöglicht, Umgebungsgeräusche wahrzunehmen, sind vorzuziehen. Die sicherste Option ist jedoch immer ohne Kopfhörer – nur so behalten Sie die volle Aufmerksamkeit im Strassenverkehr.

Was passiert, wenn ich bei einem Unfall Kopfhörer trage?

Wenn Sie in einen Unfall verwickelt sind und dabei Kopfhörer tragen, wird dies bei der Unfalluntersuchung berücksichtigt. Wenn festgestellt wird, dass die Kopfhörer Ihre Wahrnehmung beeinträchtigt und zum Unfall beigetragen haben, könnte man Ihnen mangelnde Aufmerksamkeit im Strassenverkehr vorwerfen. Dies kann rechtliche Konsequenzen haben und Ihre Versicherungsansprüche schmälern.

Wie kann die Rechtsschutzversicherung der AXA mir helfen, wenn ich wegen des Tragens von Kopfhörern beim Fahren rechtliche Probleme bekomme?

Die Rechtsschutzversicherung der AXA-ARAG kann Ihnen Unterstützung bieten, wenn Sie wegen des Tragens von Kopfhörern beim Fahren in rechtliche Schwierigkeiten geraten. Dies umfasst die Beratung durch erfahrene Anwältinnen und Anwälte, die Übernahme von Verfahrenskosten bis zum versicherten Betrag und die Unterstützung bei der Verteidigung Ihrer Rechte im Rahmen des geltenden Verkehrsrechts bei einem Unfall. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass vorbeugendes Handeln und die Vermeidung von Ablenkung beim Fahren immer die beste Strategie ist.

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