Budget-Ferien: 5 Tipps für günstigen Urlaub

Sie brauchen Ferien, aber es fehlt das Geld? Es gibt ihn tatsächlich – den Urlaub fürs kleine Budget. Mit diesen 5 Tipps kommen Sie ihm auf die Spur.

Wie kann ich möglichst günstig Ferien buchen? Oder für mein Budget länger Urlaub machen? Ob Ferien am Strand all inclusive, individueller Aktivurlaub oder Städtetrip voller kultureller Highlights: Geld sparen lässt sich bei jeder Art von Reise. Das Wichtigste ist eine gute Vorbereitung. Wie viel Ihre Ferien kosten werden, hängt hauptsächlich von diesen 5 W-Fragen ab:

1. Wann reisen Sie?
2. Wohin reisen Sie?
3. Wie reisen Sie?
4. Welche Unterkunft buchen Sie?
5. Was unternehmen Sie vor Ort?

Was zudem oft vergessen geht: Richtig teuer wird es, wenn unvorhergesehene Zwischenfälle ins Spiel kommen – Pannen, Unfälle, Unwetter, Streiks usw. Darum sollten gerade jene, die mit kleinem Budget unterwegs sind, ihren Urlaub unbedingt absichern.

Tipp 1: Reisen Sie in der Nebensaison

Low-Budget-Ferien beginnen schon bei der Jahresplanung. Wer kann, sollte die Hauptreisezeiten im Sommer, um Weihnachten/Neujahr und um Ostern vermeiden. Denn in der Hochsaison ist fast alles teurer – insbesondere Flüge und Unterkünfte.

Sind Sie an die Schulferien gebunden? Dann schonen Sie Ihr Ferienbudget, indem Sie im Frühling oder Herbst ans Meer reisen. Den Sommer verbringen Sie besser im Landesinneren, etwa in den Bergen. So weichen Sie den grossen Tourismusströmen aus und geniessen mehr Ruhe.

Tipp 2: Wählen Sie alternative Destinationen

Auch hier gilt: Beliebte Urlaubsziele sind tendenziell teure Urlaubsziele. Mit der Nachfrage steigen nämlich auch die Preise. Bereisen Sie Länder mit eher tiefen Lebenshaltungskosten, und meiden Sie touristische Hotspots. Städtereise mit südlichem Charme gesucht? Vergessen Sie Italien und Spanien – gehen Sie nach Portugal. Aber nicht nach Lissabon, sondern nach Porto. Meist stossen Sie in etwas kleineren, weniger bekannten Städten auf vernünftigere Preise, ähnlich viel Kultur und mehr Authentizität.

Günstige Ferienländer in Europa

Für Reiseziele innerhalb Europas lohnt sich ein Blick gegen Osten. Allzu weit gehen muss man dabei nicht – in Polen, Tschechien oder Ungarn gibt es preiswerte und interessante Städte, die durchaus mit den Grossen mithalten können. Länder wie Montenegro und Albanien, Rumänien und Bulgarien werden von Reisefreudigen gerade erst entdeckt. Sie bieten enorm viel: Traumstrände und wilde Gebirgslandschaften, historische Städte und ein reiches kulturelles Erbe. Auch Griechenland bleibt attraktiv.

Europanahe Urlaubsdestinationen

In Vorder- und Zentralasien sind etwa die Türkei und Georgien, Kasachstan und Usbekistan attraktive Reiseländer. Im Mittelmeerraum bieten sich beispielsweise Marokko und Tunesien als preiswerte Alternativen an. Selbstverständlich gilt es immer, die aktuellen Reisehinweise des EDA zu beachten. Beim EDA finden Sie länderspezifische Informationen zur Sicherheitslage sowie weitere Empfehlungen.

Preiswerte Fernziele

Wer trotz begrenztem Budget richtig weit weg will, wird vermutlich in Asien, Mittel- oder Südamerika landen – in Ländern mit tiefen Lebenshaltungskosten. Hier bieten sich folgende Destinationen an:

• Mittel- und Südamerika: z. B. Kuba, Jamaika, Argentinien, Bolivien, Ecuador, Peru
• Asien: z. B. Sri Lanka, Kambodscha, Thailand, Vietnam, Indonesien, Philippinen

Tipp 3: Prüfen Sie alternative Verkehrsmittel und Routen

Günstig in Europa unterwegs

Sie wollen von A nach B und wieder zurück? Dann lässt sich – abhängig vom Reiseziel – dank Zug, Fernbus oder Mitfahrgelegenheit (siehe entsprechende Online-Plattformen) Geld sparen. Vielleicht wären Sie mit dem Flugzeug, einschliesslich Warte- und Transferzeiten, insgesamt gar nicht viel schneller? Und wenn doch, betrachten Sie die Hinreise als erstes Ferienabenteuer und wohltuende Entschleunigung! So bekommen Sie ein gutes Gefühl für die Entfernung – Kilometer um Kilometer. Falls Sie mit Familie reisen, ist möglicherweise das Auto die günstigste Option, ob das eigene oder ein geliehenes (Achtung: Mietwagenversicherung abschliessen!).

Sie reisen von Ort zu Ort? Interrail könnte eine interessante Option für Sie sein. Mit einem Interrail Flexi Pass fahren Sie günstig, sofern Sie gut planen (Achtung, teils teure Sitzreservationen!). Wenn Sie sportlich aktiv sind, bieten sich natürlich auch Fernwanderwege, Reisen per Velo usw. an. Im Internet finden Sie dazu umfassende Informationen.

Sparen auf Weitstrecken

Interkontinental sind Sie in der Regel aufs Flugzeug angewiesen. Hier zahlt weniger, wer einen Zwischenstopp in Kauf nimmt oder zu einer unbequemen Zeit fliegt. Aber auch Art und Zeitpunkt der Buchung sind relevant.

Tipp 4: Finden Sie eine Low-Budget-Unterkunft

Punkto Unterkunft sind die Unterschiede riesig. Hier kommt es, neben dem Budget, vor allem auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben an: Mit wem reisen Sie? Sind Sie kontaktfreudig oder gern etwas für sich? Mögen Sie es lieber unkompliziert oder komfortabel?

Private Übernachtungsmöglichkeiten

Privat unterzukommen, ist die günstigste Option – und oft auch die beste. Warum? Weil Sie Ihnen in der Regel einen direkten Kontakt zu Einheimischen garantiert. So haben Sie im Idealfall eine kompetente Anlaufstelle. Die meisten Gastgeberinnen und Gastgeber teilen bereitwillig Informationen und Insidertipps.

• Vitamin B: Ihr Cousin oder die Tochter der Nachbarin lebt in Übersee? Super – vielleicht sind Gäste willkommen? Auslandschweizerinnen und -schweizer freuen sich oft über Kontakte und zeigen ihre Wahlheimat gerne.
• Private Plattformen: Wenn Sie niemanden kennen, lernen Sie jemanden kennen: beim Couchsurfing oder Haustausch! Achtung – auch wenn die Unterkunft kostenlos ist, können für die Nutzung der Plattform Gebühren anfallen. 
• Camping auf privaten Stellplätzen: Auf Park4night gibt es viele private Stellplätze, beispielsweise auf Bauernhöfen. Camping ist dann günstig, wenn Sie ohnehin einen Van, Camper oder Wohnwagen besitzen – oder privat leihen können. Noch weniger zahlen Sie mit PW und Zelt. Falls Sie nicht regelmässig campen, leihen Sie die nötige Ausrüstung. Wer ein Fahrzeug mietet oder Zubehör kauft, wird mit Camping nicht sparen.

Weitere preiswerte Unterkünfte

• Jugendherbergen/Hostels: Auch Jugendherbergen – international Hostels genannt – sind nicht unbedingt günstig. Doch Angebote mit top Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es nach wie vor. Sie finden sie auf Plattformen wie Hostelworld.
• Naturfreundehäuser: Der Verband Naturfreunde Schweiz setzt sich für sanften, nicht gewinnorientierten Tourismus ein und bietet erschwingliche Ferienhäuser in der Natur an. Warum tun Sie sich nicht mit einer befreundeten Familie zusammen?
• Gasthäuser und Hotels: Auf grossen Buchungsplattformen lässt sich das gesamte Angebot nach eigenen Kriterien filtern und nach Preisen sortieren. Hier finden sich laufend spannende Angebote.

Tipp 5: Lernen Sie von den Locals

Meiden Sie Touristenfallen und Souvenirläden. Klar: Es gibt Orte, die man einfach gesehen haben muss – besuchen Sie solche Hotspots zu Randzeiten. Und dann gibt es «Sehenswürdigkeiten», die zwar berühmt, aber weder das Geld noch die Mühe wert sind. Fragen Sie vor Ort nach Geheimtipps und Alternativen.

Orientieren Sie sich an Einheimischen. Wo gehen die Leute essen? Wo kaufen sie ein? Welche Verkehrsmittel nutzen sie? Im Gegensatz zu Ihnen fällt es der lokalen Bevölkerung leicht, das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Angebots zu beurteilen. Günstig und authentisch – das geht oft Hand in Hand.

Knüpfen Sie Kontakte und zeigen Sie echtes Interesse. Wirkt jemand offen und gesprächig, fragen Sie ihr oder ihm Löcher in den Bauch! Die meisten Menschen lieben ihr Land und sind stolz darauf. Entsprechend bereitwillig teilen sie Wissen, Erfahrungen und Empfehlungen …

… und vielleicht werden Sie sogar eingeladen, jemanden zu begleiten oder eine Familie zu besuchen? Nutzen Sie die Gelegenheit, einen ungefilterten Einblick in deren Alltag zu bekommen. Eintauchen in eine andere Welt, ganz nah dran sein, neue Freunde finden: Das ist der Zauber des Reisens. Die schönsten Erlebnisse bleiben kostenlos – und unbezahlbar.