Zwei Monate begab sich Petra Welter für die AXA nach Indien. Mit Neugier, Offenheit und Mut im Gepäck tauchte sie in ein Leben ein, das so gar nichts mit ihrem Schweizer Alltag gemein hat und sie gleichwohl unheimlich bereicherte.
Auf 25 Jahre Versicherungserfahrung blickte Petra zu diesem Zeitpunkt zurück: Lehre bei der Winterthur-Versicherung, kurzer Abstecher in die Immobilienverwaltung, Rückkehr zur Versicherung und verschiedenste Positionen bei der AXA. Bald war klar: Ihr Herz schlägt für die Schadenbearbeitung. Seit zehn Jahren gab sie diese Leidenschaft als Führungsperson an ihre Mitarbeitenden weiter.
Dann war es für sie an der Zeit für einen Tapetenwechsel. Und welche Tapeten würden sich für eine abenteuerlustige und reisefreudige Person besser eignen als die farbenprächtige Welt von Indien? Denn wie es der Zufall so wollte, bestand bei AXA Business Services in Pune Not am Mann bzw. der Frau – eine Gelegenheit, die Petra packte: «Die Kolleginnen und Kollegen in Pune erledigen bereits seit Jahren zuverlässig verschiedene Arbeiten für die AXA Schweiz. Nun bot sich mir die Möglichkeit, sie zu unterstützen und gleichzeitig meine lang ersehnte Auslanderfahrung zu machen.»
«Ich bin zu jeder Zeit und in jeder Situation respektvoll behandelt worden.»
So stieg sie also in Zürich in den Flieger mit dem Ziel, innerhalb von zwei Monaten ein neues Tool zu entwickeln. Ein aufregendes Unterfangen – nicht zuletzt, wenn man in Pune mit Schal im klimatisierten Büro sitzt, während das Thermometer draussen 45 Grad anzeigt.
Nach einer Zwischenlandung in Delhi die Ankunft in Pune: Inder schätzen Offenheit und lieben das «Miteinander». Petra wurde mit offenen Armen empfangen – ist sie doch selber direkt, ehrlich, humorvoll und begegnet anderen auf Augenhöhe. Die 43-jährige coachte die Mitarbeitenden vor Ort und agierte als Vermittlerin zwischen den Bedürfnissen der Angestellten in Indien und den Erwartungen in der Schweiz. Zugleich war sie – Skype sei Dank – täglich in Kontakt mit zwei Kollegen in Winterthur, die sie fachlich unterstützten und das Tool aufsetzten.
Petras Unterstützung war Gold wert: Das Tool und die Arbeitsanweisungen stehen, die Mitarbeitenden wissen es anzuwenden und die Qualität stimmt. Doch der Weg dahin war mit dem einen oder anderen Hindernis gespickt: «Der Zeitdruck war hoch und als ich schliesslich für die Einführung und Schulung bereit war, fehlten die Ressourcen vor Ort» lacht Petra, die privat gerne sportlich unterwegs ist – sei es beim Indoorklettern, Skifahren oder auf Klettersteigen.
«Es ist enorm bereichernd, in eine komplett andere Kultur einzutauchen. Ich habe viel dazugelernt und konnte meinen Horizont erweitern.»
Wie war die Reise nach Pune, einer 4-Millionen-Einwohner-Stadt im Westen von Indien insgesamt? Chaos? Lärm? Als Frau allein in Indien? Kein Problem für Petra, die Mitglied eines Berg- und Skivereins ist und vor einem Jahr den Kilimanjaro bestiegen hat. Die Herzlichkeit der Menschen und die familiäre Atmosphäre haben sie vom ersten Moment an begeistert. «Ich bin zu jeder Zeit und in jeder Situation respektvoll behandelt worden, gerade auch als Frau», sagt sie.
Trotz hoher Arbeitsbelastung – hin und wieder blieb Zeit für einen Ausflug: Erholung an den herrlichen, teils menschenleeren Stränden von Goa und Grossstadtfeeling in der 20-Millionen-Metropole Mumbai. Besonders in Erinnerung blieben Petra die vielen Farben, die leuchtenden Sari, die Vielfalt, das Essen, die Gerüche. Auch Freundschaften sind entstanden, die sie weiterhin pflegt. Deshalb skypt sie nun nicht mehr von Indien in die Schweiz, sondern umgekehrt.
Für Petra ist klar: Es lohnt sich, die eigene Komfortzone zu verlassen, an sich selbst zu glauben und sich auf etwas völlig Unbekanntes einzulassen. «Es ist enorm bereichernd, in eine komplett andere Kultur einzutauchen. Ich habe viel dazugelernt und konnte meinen Horizont erweitern». Dass sie Reiseerfahrung besass, offen und anpassungsfähig sei, zwischendurch aber auch allein sein könne, habe ihr den Aufenthalt sicherlich erleichtert.