Die im aargauischen Rohr beheimatete Liegenschaft «Siebenmatten» der AXA Anlagestiftung wurde von der Stiftung «Natur und Wirtschaft» für ihre biodiverse Umgebungsgestaltung zertifiziert. Weitere Bestandsliegenschaften sollen folgen.
Statt Flieder wachsen nun Wildsträucher, die Hecken wurden mit Steinhaufen ergänzt und auf den Rasenflächen blühen verschiedene Wildblumen. Die Siedlung Siebenmatten der AXA hat ein Biodiversitäts-Upgrade erhalten und bietet nun mehr Raum für Insekten und Kleintiere wie Igel und Eidechsen. Dafür wurde sie von der Stiftung Natur & Wirtschaft ausgezeichnet, welche Liegenschaften mit einer besonders biodiversen Umgebungsgestaltung zertifiziert. Mit der Umgestaltung des Areals wurden die Mindestanforderungen der Stiftung sogar überschritten, wie Simon Bächli, Experte bei der Stiftung Natur & Wirtschaft hervorhebt: «Für den Erhalt des Zertifikats setzen wir ein Minimum von 30 Prozent biodiverser Flächen voraus. Bei der Siedlung Siebenmatten wurde diese Anforderung erfreulicherweise übertroffen».
Die bewusste Aufwertung bestehender Grünflächen in Siedlungsräumen ist angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums wichtiger denn je: Zum einen können Natur und Artenvielfalt eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit und das Klima haben, zum anderen erfordern die zunehmende Knappheit von Wohnraum und die damit verbundene unumgängliche Verdichtung entsprechende Massnahmen bei der Umgestaltung. «Wenn verdichten, dann möglichst in die Vertikale. Zudem sollten, wo immer möglich, Hausdächer begrünt werden, um einen möglichst grossen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zur Verfügung zu stellen», sagt Simon Bächli.
Eine biodiverse Umgebung soll Lebensraum für eine grosse Vielfalt von Pflanzen und Tieren bieten. Im baulichen Kontext bedeutet das, dass die Artenvielfalt am und rund ums Gebäude gezielt gefördert wird. Sei dies durch begrünte Hausdächer oder mittels einer naturnahen Hausumgebung. «Ast- oder Steinhaufen bieten einen Rückzugsort für Kleintiere aller Art», so Simon Bächli. Weitere sinnvolle Massnahmen seien das Ersetzen von invasiven, gebietsfremden Pflanzen, sogenannten Neophyten, durch einheimische Arten oder das Schaffen von Ruderalflächen. «Ruderalflächen sind offene Bodenflächen aus Kies, die einen Platz für zahlreiche Pflanzen- und Insektenarten bieten», so Simon Bächli weiter.
Insbesondere in den zunehmend heissen Sommern führen bebaute Flächen zu höheren Umgebungstemperaturen. Dies führt zu Hitzeinseln, welche den Komfort in den Gebäuden schmälern und höhere Kosten für die Klimatisierung generieren. Grünflächen können hier Abhilfe schaffen und bieten zusätzlich Lebensraum für eine breite Artenvielfalt. Laut Experte Simon Bächli steigt die Lebensqualität in biodiversen Siedlungen generell für deren Bewohnerinnen und Bewohner: Für Kinder gäbe es mehr zu entdecken und für Erwachsene bieten sich die Grünflächen als Naherholungszonen an.
Die Siedlung Siebenmatten ist die erste Bestandsliegenschaft im Besitz der AXA, die mit dem Zertifikat ausgezeichnet wurde, weitere sollen folgen. «Siebenmatten ist erst der Anfang. Seit 2022 läuft ein Pilotprojekt mit sieben Liegenschaften, die mit biodiversen Flächen aufgewertet werden sollen», so Leah Gelardini, Asset Management Analyst bei AXA Investment Managers Schweiz. Durch das Pilotprojekt soll eruiert werden, welche Massnahmen über das ganze Immobilienportfolio hinweg ausgerollt werden können. «Rund 44'300 Quadratmeter Umgebungsfläche möchten wir im Rahmen des Piloten und unserer Nachhaltigkeitsstrategie mit biodiversen Flächen aufwerten», so Leah Gelardini weiter. Im Frühjahr 2024 sollen die Aufwertungen im Rahmen des Pilotprojekts starten und die Liegenschaften nach Beendigung der Arbeiten zertifiziert werden.
Die Stiftung Natur & Wirtschaft setzt sich für die Förderung der Natur im Siedlungsraum ein und zertifiziert vorbildliche Areale. Seit 2014 würdigt die Stiftung auch das Engagement von Bauherrinnen und Bauherren sowie Liegenschaftseigentümerinnen und Eigentümer. Naturnah gestaltete Wohnareale werden mit einem Zertifikat ausgezeichnet oder bei der Planung einer biodiverseren Umgebung unterstützt.
Im Jahr 2025 feiert die AXA ihr 150-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum möchten wir mit der Initiative «Flora Futura» die Biodiversität in der Schweiz fördern. Unser Ziel ist es, bis 2025 für jede Kundin und jeden Kunden der AXA die Aufwertung von einem Quadratmeter Biodiversität zu ermöglichen. Das entspricht rund zwei Millionen Quadratmetern Biodiversitätsfläche oder ca. 280 Fussballfeldern.