07.07.2022
Aufgrund der gestiegenen Energiepreise fallen die Nebenkosten für die letzte Abrechnungsperiode höher aus. Doch eine genaue Kontrolle zahlt sich aus.
Viele Miethaushalte erhalten in diesen Wochen die Nebenkostenabrechnung für die Periode Juli 2021 bis Juni 2022 und sind mit hohen Nachzahlungen konfrontiert, weil die Energiepreise stark gestiegen sind. Was viele nicht wissen: Es lohnt sich, zu überprüfen, ob die Abrechnung fehlerfrei ist. Viele Mieterinnen und Mieter verzichten auf eine solche Kontrolle, obwohl sich ungerechtfertigte Forderungen in der Regel einfach vermeiden lassen.
Um die Abrechnung zu kontrollieren, sollten Mieterinnen und Mieter die Positionen auf der Nebenkostenabrechnung mit dem Mietvertrag vergleichen. Nur die im Mietvertrag eindeutig als Nebenkosten ausgewiesenen Positionen sind zu bezahlen. Unklare Begriffe wie «allgemeine Betriebskosten» sind nicht zulässig. Nicht zu den Nebenkosten zählen zudem Reparatur- und Unterhaltskosten. «Eine Heizungsreparatur oder das Neustreichen des Treppenhauses darf die Vermieterin oder der Vermieter nicht auf die Mieterinnen und Mieter abwälzen», erklärt Alexandra Pestalozzi, Rechtsanwältin im Immobilienrecht von der AXA-ARAG-Rechtsschutzversicherung.
Sind die Positionen kontrolliert, so lohnt sich ein Blick auf den Verteilschlüssel. Die Heiz- und Nebenkosten müssen mit einem nachvollziehbaren Schlüssel auf alle Mietobjekte einer Liegenschaft aufgeteilt werden. Und zu guter Letzt sind die Akontozahlungen zu überprüfen. Stimmen die aufgeführten Beträge mit den geleisteten Zahlungen überein? Liegen die effektiven Heiz- und Nebenkosten über der Summe der geleisteten Akontozahlungen, sodass eine Nachzahlung fällig wird? Wenn die tatsächlichen Kosten tiefer ausfallen als die Akontozahlungen, dann muss die Vermieterin oder der Vermieter Geld zurückerstatten.
Wenn Unklarheiten bestehen, müssen Vermieterinnen und Vermieter Einsicht in die Belege der Nebenkosten gewähren. So können Mieterinnen und Mieter genau überprüfen, wie sich einzelne Positionen zusammensetzen. Bei Unklarheiten oder Fehlern in der Abrechnung, empfiehlt Alexandra Pestalozzi: «Suchen Sie zuerst das Gespräch. Fehler oder Missverständnisse lassen sich so am einfachsten ausräumen.» Falls es doch zu Streitigkeiten kommt, können sich Mieterinnen und Mieter Unterstützung einer Fachperson für Mietrecht oder ihrer Rechtsschutzversicherung sichern.
Die AXA-ARAG ist mit einem Prämienvolumen von CHF 130.6 Mio. und rund 240 Mitarbeitenden eine der führenden Rechtsschutzversicherungen der Schweiz. Als unabhängige Tochterfirma der AXA übernimmt die AXA-ARAG für ihre Kundinnen und Kunden die Kosten von Rechtsfällen, erfahrene Anwältinnen, Juristen und Fachspezialisten beraten bei Rechtsfragen und begleiten die Kundinnen und Kunden bis zum Abschluss des Rechtsfalles.