Fabrizio Petrillo, CEO AXA Schweiz
Ein stark erhöhter Schadenaufwand und ein geringeres Anlageergebnis aufgrund der Coronakrise führten im Geschäftsjahr 2020 zu einem Rückgang des Reingewinns um 274 Millionen Franken auf 547 Millionen Franken (–33,4 %) Die Bruttoprämien stiegen gegenüber dem Vorjahr hingegen um 1,0 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken.
Das Geschäftsvolumen in der Schadenversicherung erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken. Während sich die Prämieneinnahmen im Privatkundengeschäft, getrieben vom starken Rückgang der Neuzulassungen in der Motorfahrzeugversicherung, um 0,3 Prozent leicht auf 1,9 Milliarden Franken reduzierten, entwickelte sich das Unternehmenskundengeschäft mit einem Wachstum von 3,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken sehr erfreulich.
Der Schaden-Kosten-Satz erhöhte sich durch die Coronakrise um 4,9 Prozentpunkte auf 92 Prozent. Zusatzbelastungen fielen insbesondere in der Reise-, Rechtsschutz- und Epidemieversicherung an.
Die Reiseversicherung «Intertours» übernahm im letzten Jahr für mehr als 30'000 Schweizer Haushalte die Kosten von Reisen, die aufgrund der Coronapandemie nicht angetreten oder fortgeführt werden konnten.
Die Rechtsschutzversicherung der AXA-ARAG unterstützte ihre Kundinnen und Kunden im Vergleich zur Vorjahresperiode mit knapp 20 Prozent mehr juristischen Beratungen, was ebenfalls auf die Coronakrise mit ihren zahlreichen strittigen Rechtsfragen zurückzuführen ist.
In der Epidemieversicherung kam die AXA vom Lockdown betroffenen KMU trotz Pandemie-Ausschluss-Klausel mit pragmatischen Vergleichslösungen entgegen, um langjährige Rechtsstreitigkeiten angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation dieser Betriebe zu vermeiden. Über 95 Prozent der versicherten Unternehmen machten von diesem Angebot denn auch Gebrauch.
Mit Mieterlassen und -reduktionen für behördlich geschlossene Räumlichkeiten in ihren Geschäftsliegenschaften setzte die AXA zudem von sich aus frühzeitig mindestens die ursprünglich vom Bund geplanten Regelungen um, so dass die betroffenen Mieterinnen und Mieter rasch Planungssicherheit hatten. Bei Selbständigerwerbenden und Kleinbetrieben wurde auf Mieten bis 5000 Franken pro Monat während des Lockdowns beispielsweise gänzlich verzichtet.
Dominique Kasper, Leiter Schadenversicherung AXA Schweiz
Das Geschäft in der beruflichen Vorsorge verlief auch im zweiten Jahr nach der Transformation in die Teilautonomie äusserst erfreulich. Das Prämienvolumen wuchs im Vergleich zur Vorjahresperiode von 997 Millionen Franken um 6,6 Prozent auf 1’062 Millionen Franken. Das Neugeschäft (APE) stieg um 430 Millionen Franken auf 692 Millionen Franken (+163,8 %). Im Geschäftsjahr 2020 konnten die neuen teilautonomen Sammelstiftungen der AXA insgesamt 406 Millionen Franken mehr Ertrag an die Versicherten auszahlen, als mit der Vollversicherung möglich gewesen wäre. Dank einer umsichtigen Vermögensverwaltung und günstigen Altersstruktur erreichten die teilautonomen Sammelstiftungen der AXA einen Deckungsgrad von durchschnittlich rund 110 Prozent nach Verzinsung.
In der privaten Vorsorge verringerte sich sowohl das Prämienvolumen (–6,1%) als auch das Neugeschäft (APE, –13,9%) aufgrund der im anhaltenden Tiefzinsumfeld weiterhin rückläufigen Einmalprämien. Das innovative neue Vorsorgeprodukt SmartFlex fand hingegen grossen Anklang und trug nach seiner Lancierung im November 2019 bereits mit über 80 Prozent zum gesamten Neugeschäft bei. SmartFlex ermöglicht den Kundinnen und Kunden, die Balance zwischen Aktieninvestment und Garantieschutz selbst zu wählen und diese jederzeit einfach und kostenlos anzupassen. Die dafür lancierten Aktienfonds erreichten im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Rendite von 9,5 Prozent.
Die im Juli 2017 lancierten Gesundheitsvorsorgeprodukte waren ebenfalls stark gefragt. Während die Prämieneinnahmen im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 84,1 Prozent auf 32,8 Millionen Franken stiegen, wuchs der Bestand auf über 75'000 Kundinnen und Kunden.
Thomas Gerber, Leiter Vorsorge AXA Schweiz
Im Asset Management konnten die verwalteten Vermögen für Drittkunden um 3 Milliarden Franken auf 33,2 Milliarden Franken (+9,3 %) gesteigert werden. Dank einer ausbalancierten Anlagestrategie und gutem Portfoliomanagement erzielte das Asset Management für seine Kundinnen und Kunden im vergangenen Jahr trotz starken Börsenschwankungen Renditen von bis zu 6,5 Prozent.
Daniel Gussmann, Chief Investment Officer AXA Schweiz
Nachhaltigkeit spielt eine Schlüsselrolle im Anlageprozess der AXA. Der Erfolg dieser Strategie zeigt sich unter anderem im Dow Jones Sustainability Index (DJSI), der die weltweit grössten Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit bewertet. 2020 erhielt die AXA 88 von 100 möglichen Punkten, was einem Anstieg von 5 Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dadurch konnte die AXA ihr Ranking in der Versicherungsbranche vom 3. (2019) auf den 2. Platz von weltweit insgesamt 129 bewerteten Versicherungsgesellschaften verbessern.
Rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in der Schweiz vertrauen auf die Expertise der AXA in der Personen-, Sach-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Lebensversicherung sowie in der Gesundheits- und beruflichen Vorsorge. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit, Vorsorge und Unternehmertum sowie einfachen, digitalen Prozessen steht die AXA ihren Kundinnen und Kunden als Partnerin zur Seite und ermutigt sie mit ihrem Markenversprechen «Know You Can», auch in herausfordernden Situationen an sich selbst zu glauben. Dafür setzen sich rund 4500 Mitarbeitende sowie die 3000 Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb persönlich ein. Mit über 340 Geschäftsstellen verfügt die AXA über das schweizweit grösste Vertriebsnetz in der Versicherungsbranche. Die AXA Schweiz gehört zur AXA Gruppe und erzielte 2020 ein Geschäftsvolumen von CHF 5,7 Mia.