Fabrizio Petrillo, CEO AXA Schweiz
Der Reingewinn ging im ersten Halbjahr um 233 Millionen Franken auf 140 Millionen Franken zurück (–62,4 %), was insbesondere auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten und die erhöhte Schadenbelastung infolge der Coronakrise zurückzuführen ist. Zusatzbelastungen fielen insbesondere in der Reise-, Rechtsschutz- und Epidemieversicherung an.
Erfreulich entwickelten sich hingegen die Bruttoprämien, welche gegenüber der Vorjahresperiode um 1,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken gesteigert werden konnten.
Das Geschäftsvolumen in der Schadenversicherung erhöhte sich um 1,9 Prozent auf 2,9 Milliarden Franken. Während sich die Prämieneinnahmen im Privatkundengeschäft um 0,3 Prozent leicht auf 1,4 Milliarden Franken reduzierten, entwickelte sich das Unternehmenskundengeschäft mit einem Wachstum von 4,0 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken sehr erfreulich. Der Schaden-Kosten-Satz stieg aufgrund der höheren Schadenaufwendungen infolge der Coronakrise um 11,6 Prozentpunkte auf 101 Prozent.
So kam die AXA vom Lockdown direkt betroffenen KMU in der Epidemieversicherung trotz Pandemie-Ausschluss-Klausel mit pragmatischen Vergleichslösungen entgegen, um langjährige Rechtstreitigkeiten angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation dieser Betriebe zu vermeiden. Über 90 Prozent der versicherten Unternehmen machten von diesem Angebot denn auch Gebrauch.
Die Reiseversicherung «Intertours» übernahm bis am 30. Juni dieses Jahres bereits für mehr als 22'500 Schweizer Haushalte die Kosten von Reisen, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht angetreten oder fortgeführt werden konnten.
Die Rechtsschutzversicherung der AXA-ARAG unterstützte im Vergleich zur Vorjahresperiode knapp 20 Prozent mehr Kundinnen und Kunden durch juristische Beratung, was ebenfalls auf die Coronakrise mit ihren zahlreichen strittigen Rechtsfragen zurückzuführen ist.
Mit Mieterlassen und -reduktionen für behördlich geschlossene Räumlichkeiten in ihren Geschäftsliegenschaften setzte die AXA von sich aus frühzeitig mindestens die noch definitiv zu verabschiedenden Regelungen der eidgenössischen Räte um, so dass die betroffenen Mieterinnen und Mieter rasch Planungssicherheit hatten. Bei Selbständigerwerbenden und Kleinbetrieben wurde auf Mieten bis 5000 Franken pro Monat während des Lockdowns beispielsweise gänzlich verzichtet.
Dominique Kasper, Leiter Schadenversicherung AXA Schweiz
In der beruflichen Vorsorge wuchs das Prämienvolumen im ersten Halbjahr 2020 nach der erfolgreichen strategischen Neuausrichtung auf teilautonome BVG-Lösungen von 883 Millionen Franken um 5,7 Prozent auf 934 Millionen Franken. Das Neugeschäft (APE), verdreifachte sich gar auf den historischen Rekordwert von 617 Millionen Franken (+208 %).
In der privaten Vorsorge verringerte sich sowohl das Prämienvolumen (–6,3%) als auch das Neugeschäft (APE, –19,5%) aufgrund weiterhin rückläufiger Einmalprämien. Das im vergangenen Jahr neu lancierte flexible Vorsorgeprodukt SmartFlex fand hingegen auch während der Coronakrise breiten Anklang und trägt bereits zwei Drittel zum gesamten Neugeschäft bei.
Bei der im Juli 2017 lancierten Gesundheitsvorsorge verdoppelten sich die Prämieneinnahmen im Vergleich mit der Vorjahresperiode auf 18 Millionen Franken.
Thomas Gerber, Leiter Vorsorge AXA Schweiz
Das Jahresprämienäquivalent (Annual Premium Equivalent) ist die Standardmessgrösse für das Neugeschäftsvolumen in der Lebensversicherung während einer Berichtsperiode. Sie errechnet sich aus der Summe von 100 Prozent der Jahresprämien aus dem Neugeschäft und 10 Prozent der Einmalprämien.
Der Schaden-Kosten-Satz ist die Kennzahl zur Beurteilung der Rentabilität im Nichtleben-Geschäft. Mit dieser Kennzahl wird das Verhältnis von Schadenaufwand (Schadensatz) sowie Kosten (Kostensatz) zu den Prämien ausgedrückt.
Rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in der Schweiz vertrauen auf die Expertise der AXA in der Personen-, Sach-, Haftpflicht- und Lebensversicherung sowie in der Gesundheits- und beruflichen Vorsorge. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit, Vorsorge und Unternehmertum sowie einfachen, digitalen Prozessen steht die AXA ihren Kundinnen und Kunden als Partnerin zur Seite und ermutigt sie mit ihrem Markenversprechen «Know You Can», auch in herausfordernden Situationen an sich selbst zu glauben. Dafür setzen sich rund 4500 Mitarbeitende sowie die 2800 Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb persönlich ein. Mit über 340 Geschäftsstellen verfügt die AXA über das schweizweit grösste Vertriebsnetz in der Versicherungsbranche. Die AXA Schweiz gehört zur AXA Gruppe und erzielte 2019 ein Geschäftsvolumen von CHF 6,8 Mia.