08.12.2021
Frauen sind aufgrund von Teilzeitarbeit und tieferem Einkommen in der AHV und in der beruflichen Vorsorge oftmals schlechter gestellt als Männer. Gleichzeitig sparen sie auch seltener in der 3. Säule, wie eine repräsentative Umfrage der AXA zeigt. Rund ein Drittel der Frauen hat gar keine 3. Säule, obschon sie genau damit ihre Altersvorsorge merklich verbessern könnten. Der Hauptgrund: Vielen fehlt schlichtweg das Geld.
Fast jede dritte Frau in der Schweiz hat Bedenken, dass sie nach der Pensionierung ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten kann. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage der AXA bei 1000 Schweizerinnen und Schweizern. Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich die Sorge um die finanzielle Absicherung im Alter zudem weiter verschärft: Jede zweite Frau macht sich seither noch mehr Sorgen um die finanzielle Absicherung im Alter.
Die Sorge der Frauen ist nicht unbegründet. Aufgrund häufigerer Teilzeitarbeit und geringerem Einkommen erhalten Frauen Studien zufolge durchschnittlich rund ein Drittel weniger Rente aus der 1. Säule (AHV) und 2. Säule (BVG) als Männer, wobei der grössere Teil dieses sogenannten Pension Gender Gaps aus der beruflichen Vorsorge stammt.
Solche Vorsorgelücken liessen sich über die 3. Säule schliessen. Doch gerade Frauen, die häufiger von Vorsorgelücken betroffen sind als Männer, sparen auch seltener in der 3. Säule: Während fast 4/5 der Männer über eine Säule 3a-Lösung verfügen, sind es bei den Frauen nur knapp 2/3. Hauptgrund dafür ist, dass vielen Frauen das nötige Geld dafür fehlt.
So gaben 68 % der Frauen, die über keine 3. Säule verfügen, fehlende finanzielle Mittel als Grund dafür an. Da Frauen häufiger Teilzeit arbeiten und ein niedrigeres Einkommen haben, bleibt weniger übrig für das private Vorsorgesparen. Denn ob jemand in die 3. Säule einzahlt oder nicht, hängt stark von der Einkommenshöhe ab. Je höher das Einkommen, desto eher wird in der 3. Säule gespart, und zwar unabhängig vom Geschlecht: Bei einem Einkommen bis 6000 CHF pro Monat sparen 57 % der Männer und 56 % der Frauen in der Säule 3a, bei einem Einkommen über 6000 CHF sind es 88 % der Männer und 84 % der Frauen.
Am beliebtesten ist sowohl bei Männern wie auch Frauen nach wie vor die klassische Säule 3a-Lösung, wobei der Anteil derjenigen, die zumindest teilweise auch auf Wertschriften setzen, in den letzten zwei Jahren zugenommen hat. Auffällig ist, dass Männer deutlich häufiger auf Wertschriftenlösungen setzen als Frauen und so ein zusätzliches Renditepotenzial anstreben (36 % bei den Männern vs. 22 % bei den Frauen).
Kristian Kanthak, Leiter Private Vorsorge bei der AXA Schweiz: «Frauen investieren generell seltener in die 3. Säule und insbesondere auch in Wertschriftenlösungen als Männer. Zum einen ist dies auf fehlende finanzielle Mittel zurückzuführen, zum andern geben Frauen aber auch öfters an, dass sie sich mit Wertschriften zu wenig auskennen und deshalb lieber auf eine klassische Säule 3a setzen.»
Wer seine private Vorsorge auf einem klassischen 3a-Konto parkiert, erhält heutzutage meist nur 0,2 % oder weniger an Zins gutgeschrieben. Bei langem Anlagehorizont bieten insbesondere Wertschriftenfonds mit hohem Aktienanteil deutlich mehr Renditepotenzial. Für jene, welche noch 20 Jahre oder mehr bis zur Pensionierung sparen, kann dies unter Umständen im Alter einen Unterschied von über 100'000 Franken ausmachen.
Kristian Kanthak: «Viele Vorsorgesparer könnten das Potenzial der 3. Säule noch deutlich besser nutzen. Gerade auch Frauen, die aufgrund von Teilzeitarbeit oder Erwerbsunterbrüchen allfällige Vorsorgelücken haben, könnten diese anhand der 3. Säule mit Wertschriftenanteil spürbar verbessern, selbst wenn sie nicht den Maximalbeitrag einbezahlen, sondern sich für kleinere Summen entscheiden.»
Die Altersvorsorge in der Schweiz ist grundsätzlich so angedacht, dass die 1. und 2. Säule nach der Pension ein Renteneinkommen von rund 60% des letzten Einkommens garantieren sollen, um den gewohnten Lebensstandard auch im Alter aufrechterhalten zu können. Unterm Strich werden aber viele zukünftige Rentner aus der 1. und 2. Säule nicht mehr die ursprünglich geplanten 60 % des letzten Einkommens für den Ruhestand erreichen. Infolge der gestiegenen Lebenserwartung und des andauernden Tiefzinsniveaus sowie der damit verbundenen Herausforderungen in der AHV und beruflichen Vorsorge werden die Leistungen aus der 1. und 2. Säule zunehmend geringer.
Gleichzeitig sagt mehr als die Hälfte der Befragten, dass sie mindestens 60 % oder sogar mehr des letzten Einkommens benötigen würden, um den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrecht erhalten zu können. Die Erwartungen an den Ruhestand sind also hoch, während die Leistungen der Vorsorgewerke zunehmend schmäler ausfallen. Die Bedeutung der 3. Säule nimmt daher weiter zu.
Die repräsentative Online-Befragung im Auftrag der AXA Schweiz hat das Marktforschungsinstitut Intervista zwischen dem 10.-17. Februar 2021 bei 1031 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz im Alter zwischen 18 und 65 Jahren durchgeführt. Die Umfrage wurde 2019 zum ersten Mal durchgeführt und 2021 mit zusätzlichen Fragen (u.a. in Bezug auf Corona) wiederholt.
Rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in der Schweiz vertrauen auf die Expertise der AXA in der Personen-, Sach-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Lebensversicherung sowie in der Gesundheits- und beruflichen Vorsorge. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit, Vorsorge und Unternehmertum sowie einfachen, digitalen Prozessen steht die AXA ihren Kundinnen und Kunden als Partnerin zur Seite und ermutigt sie mit ihrem Markenversprechen «Know You Can», auch in herausfordernden Situationen an sich selbst zu glauben. Dafür setzen sich rund 4500 Mitarbeitende sowie die 3000 Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb persönlich ein. Mit über 340 Geschäftsstellen verfügt die AXA über das schweizweit grösste Vertriebsnetz in der Versicherungsbranche. Die AXA Schweiz gehört zur AXA Gruppe und erzielte 2020 ein Geschäftsvolumen von CHF 5,7 Mia.