Mit einem selbstgebauten Insektenhotel fördern Sie die einheimische Artenvielfalt. Dank dem sicheren Unterschlupf können sich die Insekten auf Ihre Fortpflanzung konzentrieren – eine Kernaufgabe zum Schutz der Biodiversität im eigenen Garten. Erschaffen Sie mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung ein artgerechtes Insektenzuhause.
Ob Wildbienen, Ohrwürmer, Wespen, Falter, Hummel oder Schmetterlinge: Insekten leisten für die Artenvielfalt und Biodiversität einen essenziellen Beitrag. Sie bewahren das ökologische Gleichgewicht, indem sie die Blüten vieler Pflanzen bestäuben und so deren Fortpflanzung ermöglichen. Zudem fressen sie Schädlinge und deren Larven.
Mit einem Insektenhotel helfen Sie Insekten beim Überleben: Der Unterschlupf fördert die Ansiedlung von Nützlingen, dient dem Überwintern sowie als Nisthilfe und Futterplatz.
Ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse – als idealer Standort für ein Insektenhotel dient ein warmes, vor Regen und Wind geschütztes Plätzchen. Wo Sie das Insektenhotel platzieren, erfahren Sie unter «Aufstellen und Anbringen des Insektenhotels».
Die Grösse des Insektenhotels können Sie entsprechend dem verfügbaren Platz und der gewünschten Anzahl Kammern frei wählen:
Wie Sie die Anzahl Kammern bestimmen, erfahren Sie im ersten Schritt der Bauanleitung.
Die Vielfalt und Qualität der verwendeten Materialien für das Insektenhotel spielen eine wesentliche Rolle.
Nutzen Sie für den Bau möglichst naturbelassene, unbehandelte und gut abgelagerte Materialien.
Die einzelnen Kammern des Insektenhotels werden mit möglichst unterschiedlichen Materialien gefüllt, damit viele verschiedene Insektenarten es bewohnen können. Ein Wildbienenhotel besteht zum Beispiel aus Bohrungen und hohlen Pflanzenstängeln.
Beim Bau des eigenen Insektenhotels sind Ihrer Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Als Inspiration haben wir Ihnen drei Materiallisten zusammengestellt.
Sie haben alle Materialien zur Hand? Legen wir mit dem Zusammenbau los.
Jede Insektenart hat unterschiedliche Ansprüche an ihren Unterschlupf. Definieren Sie deshalb zuerst, für welche Tiere Sie einen Platz einrichten möchten. Aufgrund der Anzahl Kammern leitet sich die Grösse des Rahmens ab.
Ob ein einfaches Dreieck oder lieber ein klassisches Häuschen – wählen Sie die Form des Rahmens frei nach Ihren Belieben. Positionieren Sie die Bretter danach entsprechend auf dem Boden und kürzen Sie sie mit einer Säge auf die richtige Länge. Planen Sie auch eine Rückwand mit ein. Verschrauben oder verleimen Sie anschliessend die Bretter miteinander und fertig ist der Rahmen.
Tipp zum Dach: Ein kleines Vordach aus zum Beispiel Dachziegeln schützt Ihr Häuschen zusätzlich vor Regen und Nässe. Das Dach darf gut fünf bis zehn Zentimeter über den Rahmen hinausragen.
Befestigen Sie nun die einzelnen Nisthilfen und Unterschlüpfe am Holzrahmen. Setzen Sie zum Schaffen von Abteilungen Hohlziegel, Röhren, Blumentöpfe, Dosen oder Bretter ein. Platzieren Sie die einzelnen Abteile wie gewünscht im Rahmen. Mit Schrauben und Leim werden sie anschliessend befestigt.
Befüllen Sie nun die einzelnen Kammern mit den oben geplanten Materialien.
Damit die Insekten vor Vögel geschützt sind, können Sie das Hotel am Schluss mit einem Drahtgitter bespannen. Lassen Sie dafür ungefähr fünf Zentimeter Abstand zu den Füllungen. Das Gitter darf nicht zu fein sein, sodass die unterschiedlichen Insektenarten immer noch gut zwischen den Stäben durch passen.
Nach dem erfolgreichen Zusammenbau ist die Wahl des richtigen Standorts im Garten oder auf dem Balkon entscheidend. So schaffen Sie ideale Voraussetzungen für ein gut besuchtes Hotel:
Der beste Zeitpunkt, um das Insektenhotel aufzustellen ist im Februar oder März. Dann erwachen die Insekten aus dem Winterschlaf. Sollten Sie diesen Zeitpunkt verpasst haben – halb so schlimm! Die Insekten freuen sich auch zu einem späteren Zeitpunkt über ein neues Zuhause.
Wie praktisch: Die Insekten nehmen Ihnen die Hausarbeit im Inneren des Insektenhotels ab. Bei Bedarf reinigen die fleissigen Tierchen benutzte Gänge selbst. Gehen Sie mit dem Insektenhotel deshalb behutsam um – je weniger Veränderung, desto besser für die Insekten.
Worauf gilt es beim Bau und bei der Pflege eines Insektenhotels zu achten? Die Top-5-Tipps: